Tagesgeldanleihe - Bund profitiert von der Finanzkrise

28.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:33 Uhr

Statt sechs Millionen Euro fließen ihr nach eigenen Angaben derzeit fast doppelt soviel Euro pro Tag zu. Und dies, obwohl die Zinsen, die täglich neu festgesetzt werden, deutlich niedriger sind als die Top-Offerten der Tagesgeld-Konkurrenz.

Seit den Turbulenzen an den Märkten verzeichnen wir einen regelrechten Ansturm, sagt Boris Knapp von der Finanzagentur der Tageszeitung Die Welt. Zwar wirbt sie seit Wochen mit einer Schildkröte für die entspannendste Geldanlage Deutschlands. Doch Ausschlag für den großen Zulauf gibt allem Anschein nach die Lage auf den Finanzmärkten und die täglichen Hiobsbotschaften von dort.
Dabei nehmen diese Geldanleger sogar Zinsverluste in Kauf. Denn wenn sie das Geld nicht beim Bund für 4,04 (Stand: Freitag, 26.09.), sondern beispielsweise bei der ING-Diba zu fünf oder der Netbank zu 5,10 Prozent anlegen würden, bekämen sie noch mehr heraus bei ebenfalls großer Sicherheit. Denn die Einlagen sind bei Europas größter Direktbank pro Person zu 1,23 Mrd. Euro, bei der Netbank mit 9,8 Mio. Euro abgesichert.

Noch höhere Zinsen gibt es bei einigen Niederlassungen ausländischer Banken. Doch deren Einlagen sind pro Person nur bis 20.000 Euro abgesichert. Bei fast allen aber zu hundert Prozent. Ausnahme ist die Umweltbank. Deren Einlagen sind nur zu 90 Prozent im Falle einer Insolvenz geschützt.