Tagesgeld - Vier Pluspunkte für Sparpläne

21.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:56 Uhr

Viele Sparer setzen auch bei Sparplänen lieber auf flexibles Tagesgeld als auf starre Policenverträge. Lohnenswert sind aber nur gut verzinste Angebote.

1. Hohe Flexibilität

Starre Sparregeln und unflexible Raten, wie sie bei vielen Altersvorsorge-Verträgen bestehen, können sich bei Engpässen als nachteilig erweisen. Im Ernstfall können Anleger ihre Raten nicht verringern oder nur mit Verlusten in andere Geldanlagen umschichten. Anders bei Tagesgeld-Sparplänen: Anleger können über ihr Guthaben jederzeit frei verfügen. Man kann von einem Tag auf den anderen den gesamten Sparbeitrag plus Zinsen auf sein Girokonto überweisen lassen. Es gelten weder Kündigungsfristen noch fallen Gebühren an. Mit vielen kleinen, regelmäßig eingezahlten Sparraten lässt sich über Jahre ein stattliches Vermögen aufbauen, sagt Thomas Bieler, Finanzexperte von der ING-Diba.

2. Zinseszinseffekt

Eine wesentliche Rolle beim Sparen spielt der Zinseszinseffekt. Er wirkt umso stärker, je länger der Sparplan läuft. Wer Monat für Monat 100 Euro auf ein mit 2,00 Prozent verzinstes Tagesgeldkonto überweist, der hat nach zehn Jahren insgesamt 13.282 Euro angespart – davon entfallen 1.282 Euro auf Zinsen und Zinseszinsen. Wer dagegen nur fünf Jahre bei der Stange bleibt, der erreicht nicht etwa die Hälfte des Betrag (6.641 Euro), sondern nur 6.312 Euro. Zinssparer sollten früh anfangen und möglichst lange am Ball bleiben, so Bieler. Die jeweils zum Jahresende gutgeschriebenen Zinsen werden im nächsten Sparjahr mit verzinst und puschen so im Lauf der Zeit den Gewinn.

3. Variable Zinsen

Tagesgeldkonten haben in der aktuellen Niedrigzinsphase erheblich an Guthabenverzinsung eingebüßt. Im Gegensatz zu fest verzinsten Geldanlagen sind Tagesgelder jedoch flexibel verzinst und bescheren Anlegern bei steigendem Marktzins relativ zügig Renditeverbesserungen. Top-Anbieter halten nach wie vor attraktive Angebote bereit. So zahlen die niederländischen Direktbanken Amsterdam Trade Bank, Rabodirect und Moneyou sowohl Bestands- als auch Neukunden 2,25, 2,20 bzw. 2,10 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Nur geringfügig weniger, nämlich 2,0 Prozent, zahlt die Deniz Bank. Achtung: Hier müssen Sparer allerdings erst 1.000 Euro einzahlen, damit die Verzinsung startet. Nachteil: Es bestehen nur selten Zinsgarantien. Sollte der Markt den Rückwärtsgang einschalten, fallen auch die Zinsen von Tagesgeldern.

Anleger finden auch bei deutschen Banken sehr gute Zinsen, etwa bei 1822 direkt mit 2,05 Prozent Zinsen und ABC Bank mit 2,0 Prozent. Ebenfalls 2,0 Prozent zahlt die ING-Diba, allerdings - ebenso wie 1822 direkt - nur für Neukunden. Tipp: Cortal Consors garantiert den Aktionszins von immerhin 2,0 Prozent über einen Zeitraum von zwölf Monaten.

4. Sparrate änderbar

Anleger können selbst bestimmen, wie viel Geld sie monatlich, viertel- oder halbjährlich von ihrem Girokonto per Dauerauftrag auf das Tagesgeld-Konto überweisen wollen. Alternativ kann man den Betrag auch per Lastschrift regelmäßig einziehen lassen. Die zunächst festgelegte Sparrate ist jederzeit änderbar. Dies funktioniert im Gegensatz zu vielen Versicherungsverträgen ohne Kosten und Gebühren. Anleger brauchen lediglich die neue Sparrate etwa zehn Tage vor dem ersten Abbuchungstermin ihrer Bank mitzuteilen, bei Onlinebanking genügen zwei bis drei Tage. Ist ein Sparer für einige Zeit knapp bei Kasse, kann er den Tagesgeld-Sparplan solange aussetzen, wie er möchte. Durch diese Auszeit entstehen keine Nachteile bei der Höhe der Zinssätze. Vorhandene Guthaben werden immer zu den aktuellen Konditionen verzinst - ein großer Vorteil gegenüber anderen Sparplan-Angeboten, die Unterbrecher oft durch Kürzung oder Streichung von Bonus-Zahlungen und Sparprämien bestrafen.

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