Tagesgeld mit Zinsgarantie - Topzins häufig nur für limitierte Beträge

01.01.2011 | Stand 03.12.2020, 1:59 Uhr

Viele Geldhäuser locken neue Kunden mit Topkonditionen und Zinsgarantien beim Tagesgeld. Doch auch ohne Zinsfestschreibung winkt hoher Ertrag.

Im Gegensatz zum niedrigen Zinsniveau bei vielen Sparangeboten bieten Tagesgeldkonten anhaltend hohe Gutschriften. Das liegt vor allem daran, dass die Geldhäuser Tagesgeldkonten als Einstiegstür für weitere Bankgeschäfte betrachten. Viele Banken versuchen deshalb mit Topkonditionen, neue Kunden anzulocken. Im Ergebnis stieg der Biallo Tagesgeldindex binnen zwölf Monaten um mehr als drei Zehntel auf 1,31 Prozent Durchschnittszins an – Tendenz weiter steigend.

Um Interessenten Zinsstärke zu demonstrieren, untermauern zahlreiche Kreditinstitute ihre Tagesgeld-Offerten mit Zinsgarantien. Topzinsen plus Ertragssicherheit – diese Argumente sollen Neukunden überzeugen. Besonders lange Zinsbindung garantiert in diesem Zusammenhang die Direktbank Cortal Consors. Neukunden erhalten ein Jahr lang 2,6 Prozent Zinsen auf neue Tagesgelder. Die Topofferte gilt ab dem ersten Euro, aber nur für limitierte Beträge bis 50.000 Euro. Wer höhere Summen anlegt, der erhält auf den überzähligen Betrag nur noch eine Zinsgutschrift von 1,75 Prozent.

Sechs Monate lang Zinssicherheit gewähren Wüstenrot, ING-Diba, HKB Bank und Hanseatic Bank. Anleger sollten die Nebenbedingungen aber genau studieren: So zahlt Wüstenrot zwar mit 2,55 Prozent Zinsen 0,05 Prozent mehr als die anderen drei genannten Institute, der Topzins gilt aber nur für Beträge bis 10.000 Euro. Darüber hinaus gehende Summen werden lediglich mit 1,33 Prozent verzinst. Bei der HKB Bank gilt die Zinsgarantie für Anlagen bis 100.000 Euro, bei der Hanseatic Bank bis 250.000 Euro. Nur die ING-Diba zahlt die angebotenen 2,5 Prozent Zinsen für unbegrenzte Anlagesummen. Andererseits schreibt die Hanseatic Bank die Guthabenzinsen monatlich gut, Wüstenrot quartalsweise. In beiden Fällen erzielen Sparer einen erhöhten Zinseszinseffekt gegenüber den jährlichen Gutschriften bei ING-Diba und HKB Bank.

Eingeschränkte Zinsgarantien

Begrenzte Zinsgarantien offerieren auch die Direktbanken von Audi und Volkswagen sowie 1822 direkt. Während Audi- und VW-Bank ihre Zinssätze von 2,5 Prozent jeweils bis zum 1. April 2012 festschreiben, gewährt 1822 direkt 2,55 Prozent Guthabenzins für jeweils drei Monate nach Kontoeröffnung. Allerdings gilt der Topzins bei 1822 direkt nur für Beträge bis 25.000 Euro, danach greift eine Zinsstaffel: ab 25.000 Euro erhalten Anleger 2,25 Prozent, ab 250.000 Euro 1,4 Prozent und ab 500.000 Euro nur noch 0,5 Prozent Zinsen. Bei Audi- und VW Bank sinkt der Zinssatz ab 50.000 Euro auf 1,75 Prozent.

Spitzenzins ohne Zinsgarantie
Einige Banken offerieren auch ohne Zinsfestschreibung Topzinsen beim Tagesgeld. Konstant hohe Gutschriften bietet zum Beispiel seit langer Zeit die Bank of Scotland. Anleger erhalten 2,7 Prozent aufs Tagesgeld, und dies zeitlich unbegrenzt und ganz ohne Neukundenklausel. Der Zinssatz gilt bis zu Anlagesummen von 500.000 Euro. 2,75 bzw. 2,70 Prozent gewähren Moneyou und Amsterdam Trade Bank. Auch hier gilt der Topzins ohne zeitliche Einschränkung, allerdings kann er – genau wie bei der Bank of Scotland – jederzeit zurückgenommen werden. Vorteil für Sparer: Moneyou und AT Bank zahlen die Zinsen für alle Betragshöhen ohne jegliche Einschränkung und auch an Bestandskunden. Nachteil: Die Einlagensicherung endet bereits bei 100.000 Euro. Die Bank of Scotland garantiert hingegen 250.000 Euro pro Sparer.

Mit einer kleinen Einschränkung arbeitet auch die Denizbank: Das Geldhaus mit türkischen Wurzeln offeriert über ihre Geschäftsstelle in Österreich attraktive 2,75 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld, aber erst ab einer Anlagesumme von 1.000 Euro. Liegt der Betrag darunter, gehen Sparer leer aus.