Gaimersheim
Susanne Eichhorn rückt in Marktgemeinderat nach

Nachfolgerin von Gerhard Retzer - Diskussion um geplante Fällung von sechs Bäumen wegen Eichenprozessionsspinner

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr
Die Gaimersheimer Bürgermeisterin Andrea Mickel (links) vereidigt Susanne Eichhorn. −Foto: Schmidl

Gaimersheim (DK) Die Vereidigung von Susanne Eichhorn (SPD) als Marktgemeinderätin sowie eine Diskussion über vom Eichenprozessionsspinner befallene Bäume auf dem Friedhof prägten die Sitzung des Marktgemeinderats Gaimersheim am Mittwochabend.

Susanne Eichhorn ist die Listennachfolgerin von Gerhard Retzer, der sein Amt als Marktgemeinderat Ende des vergangenen Jahres niederlegte. Die neue Markträtin ist keine Unbekannte. Sie gehörte dem Gremium bereits von 2008 bis 2014 an, weshalb Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) bei der Vereidigung auch sagte: "Das ist das erste Mal, dass ich jemand zum zweiten Mal vereidige. "

Eine längere Diskussion entspann sich, als die Rathauschefin mitteilte, dass auf dem Friedhof sechs Bäume stark vom Eichenprozessionsspinner befallen seien, weshalb die Gemeinde beabsichtige, diese beseiti- gen zu lassen. Dies sei "nicht schön, aber unumgänglich", so Mickel, da die Tiere auch für den Menschen gesundheitsgefährdend seien und sich am Friedhof viele Menschen aufhielten.

Dem pflichtete auch Mickels Stellvertreter Günther Bernhardt (SPD) bei. Er bezeichnete den Eichenprozessionsspinner als "echte Krankheitsgefahr", weshalb die Gemeinde dafür sorgen müsse, dass nichts passiere. An allen Spielplätzen und Kindergärten sei deshalb die Gefahr schon beseitigt. Und er fügte an, die Gemeinde gehe "vorsichtig und mit Bedacht" an die Sache heran.

Mickel führte noch aus, dass sich Gaimersheim schon etwa fünf Jahre mit dem Schädling herumplage und deswegen auch schon acht Bäume am Kammühlweg fällen lassen musste. Und sie betonte, dass selbstverständlich für die sechs betroffenen Eichen neue Bäume gepflanzt würden.

Anton Schiebel (CSU) konnte sich mit der geplanten Baumfällung dennoch nicht anfreunden. "Der Gedanke schockiert mich", sagte er und meinte, er könne dem nicht einfach zustimmen. Er schlug vor, auszuloten, ob es noch andere Möglichkeiten als die Fällung gebe. Und auch sein Parteifreund Anton Meyer wollte noch so lange warten, bis dies geklärt sei.

Gerhard Hüttner von der Bauverwaltung der Marktgemeinde sagte dazu allerdings, dass die Verwaltung diesbezüglich schon mit einem Experten im Gespräch sei und die Fällung wohl der einzige sichere Weg sei, um dem Eichenprozessionsspinner den Garaus zu machen.

Eine Entscheidung wurde am Mittwoch jedenfalls noch nicht getroffen, sie soll nun in der nächsten Gemeinderatssitzung fallen.

Wesentlich schneller waren die übrigen Tagesordnungspunkte abgehandelt. So wurde einstimmig der Nutzungsänderung einer Wohnung an der Merkurstraße in eine Massage- und Kosmetikpraxis zugestimmt.

Keine Gegenstimme gab es auch bei einer Bauvoranfrage zum Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Garagen und Stellplätzen an der Ingolstädter Straße - allerdings nicht in der Planungsvariante mit einer Firsthöhe von 15 Metern, sondern jener mit einer Firsthöhe von gut neun Metern.

Einstimmigkeit herrschte auch beim Erlass einer neuen Satzung über die Erhebung von Erschließungsbeiträgen und beim Satzungsbeschluss für den Bebauungs- und Grünordnungsplan Nr. 22 "Südlich Kapellenweg".

Schließlich berichtete Mickel noch über das Bautenverzeichnis für 2018. Demnach hat die Bauverwaltung im vergangenen Jahr insgesamt 90 Bauanträge bearbeitet, wovon 21 im Genehmigungsfreistellungsverfahren behandelt wurden. Für reine Wohnbauten wurden 34 Bauanträge eingereicht. Die 90 Bauanträge waren im Übrigen so wenige wie lange nicht mehr. So waren es 2017 noch 126 und im Jahr zuvor gar 142, was Mickel auf die vielen Reihenhäuser zurückführte, die in dieser Zeit gebaut worden seien. Sie rechnet auch wieder mit einer steigenden Zahl von Anträgen, denn es seien ja "130 Baugrundstücke in Lippertshofen zu erwarten".