Eichstätt
"Sugar Daddys"

14.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:44 Uhr

Maria Groos berichtete in der Schulaula über die Aids-Problematik in Uganda - Foto: bei

Eichstätt (bei) Beim Projekttag für die achten Klassen, der am Gabrieli-Gymnasium von den Geographielehrerinnen Anne Netter und Christine Lutz veranstaltet wurde, ging es um ein privates Entwicklungshilfeprojekt in Uganda, das die AIDS-Problematik zu lindern versucht - ein Thema, das die Schüler stark beeindruckte.Nachdem in Schülerreferaten der afrikanische Staat in verschiedenen Bereichen vorgestellt worden war, verdeutlichte Maria Groos die dramatische Situation besonders der Kinder in Uganda.

Die Referentin war als Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins „Support International“, der auch ein Büro in Eichstätt hat, selbst schon mehrfach in Uganda und konnte deshalb über die Arbeit vor Ort anschaulich berichten.

Derzeit gebe es wegen AIDS, aber auch aufgrund anderer Faktoren über eine Million Waisenkinder in Uganda, berichtete Maria Groos. 150 000 Kinder und Jugendliche seien selbst HIV-positiv, entweder aufgrund der Übertragung des Virus von der Mutter auf das Kind oder aber eines sexuellen Missbrauchs. Die Referentin nannte hier die sogenannten „Sugar-Daddys“ – wohlhabende Männer, die sich mit Geschenken sexuelle Leistungen bei den oft mittellosen Kindern erkauften.

Durch die modernen Medikamente und die Aufklärungsaktionen der staatlichen Stellen habe sich andererseits die Situation bereits verbessert. So liege die durchschnittliche Lebenserwartung mittlerweile wieder bei 50 Jahren – es gab schon Zeiten, wo sie auf 42 Jahre abgesunken war. Von einem Normalzustand sei das Land freilich noch weit entfernt. Die Referentin ging noch ausführlich auf die Arbeitsweise des „Meeting Point“ in Kampala ein – eine nichtstaatliche Hilfsorganisation, die bei ihrer Arbeit besonders darauf achtet, dass die an AIDS Erkrankten als Person angenommen werden und entsprechende Wertschätzung und Liebe erfahren.

Der preisgekrönte Dokumentarfilm „Greater“ zeigte anschließend auf eindringliche Weise das Alltagsleben der infizierten Menschen und deren Unterstützung durch den „Meeting-Point“. In der Pause des Projekttages nutzten etliche Schüler die Gelegenheit, Halsketten und Armbänder aus Altpapier zu erwerben, die die Kranken zur Mitfinanzierung der besagten Hilfsorganisation angefertigt hatten. Unter Leitung von Anne Netter gab es ferner noch einen gemeinsamen afrikanischen Tanz, bei dem die Schüler selbst erleben konnten, wie sich Emotionen durch Tanzen ausdrücken lassen.