Sturmtief "Niklas": Mehr als 100.000 Euro Schaden im Landkreis Roth

31.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr
Im Abenberger Ortsteil Beerbach warf eine Windböe einen Lastwagenanhänger um, der lediglich mit leichten Styroporplatten beladen war. Der Schaden wird von der Polizei auf 20.000 Euro geschätzt. −Foto: Hiltl

Hilpoltstein/Roth (HK) Weit über 100.000 Euro Schaden hat das Sturmtief „Niklas“ heute im Landkreis Roth angerichtet. Rund 100 Einsätze verzeichnete die Integrierte Rettungsleitstelle allein bis zum frühen Abend. Leicht verletzt wurde ein Lastwagenfahrer, dem auf der B2 ein Baum auf die Zugmaschine fiel.

Die Bundesstraße 2 war deshalb im Bereich zwischen Roth und Rednitzhembach ebenso teilweise gesperrt wie auf der neuen Umgehung von Untersteinbach, wo mehrere Bäume auf die Straße geweht wurden. Zwischenzeitlich komplett eingestellt wurde dagegen gestern Nachmittag der Zugverkehr zwischen Roth und Nürnberg. Auch auf der Gredl-Strecke zwischen Hilpoltstein und Roth wurde etwa ab 14.30 Uhr der Betrieb eingestellt. Hier hatte die Rother Feuerwehr mehrere Bäume zwischen Roth-Lohgarten und Eckersmühlen sowie in der Nähe des Rother Friedshofs aus dem Gleisbett zu holen.
 
In Hilpoltstein flog sogar eine Blechhütte aus einem Grundstück auf das Gleisbett. Die Hilpoltsteiner Feuerwehr holte die Blechhütte von der Gredl-Strecke und legte sie möglichst windgeschützt ab. Insgesamt 22 Einsätze verzeichnete die Hilpoltsteiner Polizei in einer ersten Zwischenbilanz bis zum frühen Abend. In allen Gemeinden des südlichen Landkreises Roth waren die Feuerwehren im Einsatz, um umgefallene Bäume von den Straßen zu holen. Im Hilpoltsteiner Ortsteil Eibach und im Thalmässinger Ortsteil Stauf wurde die Telefonverbindung unterbrochen, weil Bäume auf die Leitung fielen. Mehrere Masten knickten dabei. Und bei den Baumfällarbeiten der Feuerwehr gaben die Leitungen endgültig nach.
 
In Heuberg löste sich ein Dachfirst leicht und es fielen Ziegel auf die Straße. In Hilpoltstein wehte der starke Wind auch noch ein Dixieklo aus dem Baugebiet Dorotheenhöhe auf die Rother Straße. Und eine verwehte Werbetafel verbog am Altstadtring an der Einmündung der Industriestraße eine Ampel, die aber funktionsfähig blieb. Weitaus größeren Schaden richtete das Sturmtief „Niklas“ gestern im Bereich der Polizeiinspektion Roth an. Im Abenberger Ortsteil Beerbach warf eine Windböe einen Lastwagenanhänger um, der lediglich mit leichten Styroporplatten beladen war. Der Schaden wird von der Polizei auf 20 000 Euro geschätzt.
 
Ebenfalls im Abenberger Gemeindegebiet fuhren zwei Autos in einen auf die Straße gestürzten Baum. Hier liegt der Schaden ebenso über 10 000 Euro wie in Roth, wo ein größerer Baum auf den Parktplatz der Kreisklinik fiel und sechs Autos beschädigte. An der Kulturfabrik stürzte ein Baum auf eine Starkstromleitung, die allerdings das Gewicht aushielt und nicht abriss. Völlig verwüstet wurde dagegen ein Osterbrunnen an der Hilpoltsteiner Straße in Roth. Arbeiter der Stadt rückten deshalb an, um den Schmuck sicherheitshalber ganz abzunehmen.