Freising
Studie zur Artenkenntnis: Viele Vögel nicht erkannt

23.06.2021 | Stand 01.07.2021, 3:33 Uhr

Der Buchfink ist der häufigste Vogel in Deutschland. Trotzdem erkennen ihn nach einer Studie viele Menschen nicht - bei zahlreichen anderen Arten sieht es ähnlich aus. In der repräsentativen Befragung hatten Wissenschaftler rund 1000 Menschen in Bayern Bilder von den 15 häufigsten heimischen Vögeln präsentiert.

Im Durchschnitt seien nur 6 davon richtig benannt worden, sagte Pirmin Enzensberger von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising am Mittwoch. Gerade mal 5 der Befragten erkannten alle Arten richtig. Beim Buchfink gelang das 12 Prozent der Beteiligten. 45 von ihnen kannten sogar keine einzige der gefragten Arten.

Der Landesbund für Vogelschutz in Hiltpoltstein hatte die Studie in Auftrag gegeben. Dessen Vorsitzender Norbert Schäffer bezeichnete die Ergebnisse als „ein stückweit erschreckend“. Diese seien auch ein Alarmzeichen mit Blick auf die Biodiversität. „Wir sind nur bereit, das zu schützen, was wir kennen“, sagte er.

Die Ergebnisse sind nach Angaben der Wissenschaftler nicht eins zu eins auf Bundesebene übertragbar. Die Trends seien in anderen Bundesländern aber ähnlich, sagte Hochschul-Professor Volker Zahner.

Nach der Studie stieg die Artenkenntnis mit dem Alter der Befragten: Die über 60-Jährigen konnten die meisten Vögel benennen. Dies zeige wie bereits eine Befragung von Kinder und Jugendlichen, dass das Wissen über die heimischen Vogelarten unter der jüngeren Bevölkerung abnehme, sagte Zahner.

© dpa-infocom, dpa:210623-99-110498/2

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dpa