Eichstätt
Strompreis rauf, Gaspreis runter

Ab 1. Januar gelten neue Tarife für Stadtwerke-Kunden Klage über hohe Abgaben Bei Erdgas Niveau von 2005

07.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Eichstätt (kno) Gute Nachricht, schlechte Nachricht: Für die rund 4000 Erdgas-Kunden der Eichstätter Stadtwerke sinken die Preise ab 1. Januar 2017 deutlich.

Dafür gehen die Tarife für die etwa 7000 Stromkunden nach oben - allerdings in überschaubarem Rahmen.

Um knapp 3 Prozent steigt der Strompreis, während es beim Erdgaspreis um gut 11 Prozent billiger wird. Die Erhöhung des Stromtarifs begründet der Leiter der Stadtwerke, Wolfgang Brandl, gegenüber unserer Zeitung mit den steigenden Steuern und Abgaben, die mittlerweile 56 Prozent des Strompreises ausmachten - darunter die Umlage nach dem Erneuerbaren Energiengesetz (EEG), die um knapp 0,6 Cent auf fast 8,2 Cent brutto pro Kilowattstunde steigt.

27 Prozent beträgt zudem der Anteil der Netzentgelte: "Somit liegen nur noch 17 Prozent des Strompreises in unserem Einflussbereich", so Brandl. Hier fordert der Chef der Stadtwerke ein Eingreifen der Politik, damit die Abgaben nicht noch weiter steigen.

Würde man die Erhöhungen eins zu eins weitergeben, läge der Anstieg bei 1,54 Cent pro Kilowattstunde Strom. Weil aber der Einkauf günstiger geworden sei, wird laut Brandl "nahezu nur die Hälfte" an die Endverbraucher weitergereicht: Diese müssen demnach 0,83 Cent mehr und damit künftig 25,17 Cent für die Kilowattstunde im meistgenutzten Tarif "Privat" bezahlen (Beispiele siehe Infokasten). Ebenso um 0,83 Cent steigt der Preis in den Tarifen "Single", "Profi" und "Flexi". Deutlich freundlicher sieht es bei Erdgas aus: Hier sinkt der Preis für die Kilowattstunde von 5,16 Cent auf 4,49 Cent - und damit im meistgenutzten Tarif "Extra" um 11,3 Prozent, was für einen Vier-Personen-Haushalt deutliche Einsparungen mit sich bringt (siehe Infokasten).

"Das ist nun die dritte Preissenkung in Folge", so Wolfgang Brandl. Damit befänden sich die Stadtwerke auf dem Preisniveau von 2005. Mit einiger Verzögerung - so der Marktmechanismus - folgten die Gaspreise der Entwicklung beim Erdölpreis, der heuer ja deutlich nach unten gegangen ist.