Ingolstadt
Strauss-Filiale bleibt zunächst offen

Wie es mit dem insolventen Unternehmen mittelfristig weitergeht, ist noch nicht klar

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Trotz Insolvenz bleiben die Filialen – hier in der Moritzstraße – zunächst offen - Foto: Eberl

Ingolstadt (cmb) Vor rund einem Jahr musste das Unternehmen Strauss Innovation Filialen schließen, der Ingolstädter Laden in der Moritzstraße war von der Maßnahme nicht betroffen. Das Unternehmen war ins Straucheln geraten, es stand kurz vor der Insolvenz.

Alle Anstrengung hat offenbar nichts genutzt: Mitte Juni hat die Firma, die ihren Sitz in Langenfeld im Rheinland hat, nun doch Insolvenz angemeldet. Wie es in der Filiale in Ingolstadt weitergeht, ist unklar, selbst die 13 Mitarbeiter wissen noch nichts, wie eine Nachfrage ergab.

Das Unternehmen, das in seinen Läden – seit 2010 auch im eigenen Onlineshop – hauptsächlich Kleidung und Wohnaccessoires vertreibt, hat vergangenes Jahr einige Filialen geschlossen, unter anderem in Augsburg, Rosenheim und Regensburg. Derzeit gibt es noch 77 Filialen, die Ingolstädter Dependance in der Innenstadt gibt es seit zehn Jahren. „Erst mal wird dort ganz normal weiter verkauft“, erklärt Jörg Nolte, Pressesprecher des Unternehmens, auf Anfrage des DK.

Die Mitarbeiter sind verunsichert. Nolte bekräftigt aber, dass es auch personell in den nächsten Wochen keine Veränderung geben werde. „Noch gibt es keine Pläne, wie es überhaupt in Zukunft weitergeht“, sagt Nolte. „Solange keine Entscheidung gefallen ist, bleiben die Filialen offen.“ In Ingolstadt dekorieren die Mitarbeiter den Laden um, zurzeit ist Schlussverkauf, die Ware ist reduziert. Zusätzlich erhalten Kunden auf bereits reduzierte Ware 30 Prozent, ein Versuch, die Leute zum Kauf anzuregen.

Im Onlineshop können Kunden dagegen derzeit nichts kaufen. Wer die Website aufruft, erhält auf der Startseite die Mitteilung „Wir sind mal kurz weg“.

Um Strauss Innovation zu stabilisieren, werde laut Pressesprecher Nolte im ersten Schritt des Insolvenzverfahrens versucht, die Filialen wieder mit Neuware zu bestücken und Lieferanten zu bezahlen. Der Insolvenzverwalter muss dann in einem zweiten Schritt prüfen, welche Sanierungsoptionen für das Unternehmen infrage kommen und „welche Teile von Strauss man womöglich erhalten kann“. Eine Entscheidung kann „in den kommenden Wochen oder in zwei Monaten“ fallen. Das hinge davon ab, für welches Sanierungsmodell sich der Insolvenzverwalter entscheidet. Sollten Filialen geschlossen werden, kann das Unternehmen für eine Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter „keine Prognose abgeben“, stellt Nolte klar.