Dietfurt
Stimmung wie im englischen Pub

Andrang bei der ersten Dietfurter Musiknacht - Gastronomen planen Neuauflage im nächsten Jahr

04.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:19 Uhr
  −Foto: PMD|Palm, Daniela, Dietfurt, Palm, Daniela, Dietfurt

Dietfurt (pmd) Volle Veranstaltungsorte hat es bei der ersten Musiknacht gegeben. Die Veranstaltung wurde von Dietfurter Wirten und Cafébetreibern organisiert. Unter dem Motto: "Aufgspuit' in Little China" erlebten die Besucher ein buntes Potpourri an Musikrichtungen.

Die Idee dazu hatte Nathalie Bachhuber, die Inhaberin des Cafés Bay.Chi, vor zwei Jahren. "Damals war bei uns Hoffest und in der Eisdiele Italienische Nacht. Die Leute sind von der Eisdiele zu uns und wieder zurück, es war ein heiteres Kommen und Gehen", erinnert sie sich. So sei ihr der Gedanke gekommen, einige Bands in Dietfurt auftreten zu lassen. Andere Dietfurter Gastronomen zeigten sich angetan von der Idee.

So begannen im Sommer die Planungen für die Musiknacht. Ursprünglich war ein irischer Abend angedacht, es sollten irische und englische Bands spielen. Doch Xaver Dinauer, der Besitzer des Gasthaus Scheippl, äußerte Bedenken: "Wenn überall nur Irish Folk gespielt wird, dann spricht man nur ein bestimmtes Publikum an. Bei mir passt bayrische Wirtshausmusik besser." Wie recht er mit dieser Einschätzung hatte, zeigte das Konzept, das voll aufging.

Alle Veranstaltungsorte waren voll. Für jeden Musikgeschmack war etwas dabei und sogar das Tanzbein wurde geschwungen. Alle Altersklassen waren vertreten. Auf den Straßen herrschte reger Betrieb von Leuten, die von Gaststätte zu Gaststätte gingen, um alle Musikrichtungen zu hören.

Ganz im Zeichen irischer und englischer Musik stand das Bay.Chi. Pünktlich um 20 Uhr spielte dort die Band Zauberwald - Draiocht Foraoise und gab irisch-bayerischen Folk zum Besten. Angelika Gleixner-Egert, ihr Mann Karlheinz Egert aus Dietfurt und Stefan Jäger aus Ingolstadt spielen in der Formation seit einem guten halben Jahr zusammen. Junge Unterstützung bekamen sie erstmals von der zwölfjährigen Fiona Böhm, die ein Lied auf dem Klavier begleitete. "Ich habe einen Monat dafür geübt. Es hat voll Spaß gemacht heute mitzuspielen," berichtet Fiona nach dem Auftritt.

Gleixner-Egert erklärte, dass sie viele Stücke selbst schreibe und das Repertoire der Band umfangreich sei. Viele Instrumente wie zum Beispiel Flügel, Geige, Banjo und Mandoline sorgten für einen unverwechselbaren Sound.

Gegenüber im Rathaus saß ein 15-köpfiges Orchester in der ehemaligen Stadtbücherei. Die Außerirdischen - die Ceilidh Band sorgte mit traditioneller Tanzmusik von den britischen Inseln für gute Laune und Lust am Mittanzen. Man fühlte sich, als wäre man auf der grünen Insel oder im englischen Pub.

Der erfahrender Tanzmeister Dave Ball aus Nantwich in England gab Anleitungen zu den Tanzfiguren und stellte die flinken traditionellen Formationstänze aus England, Schottland und Irland vor. Viele Besucher tanzten mit und hatten sichtlich ihre Freude daran.

Klaus Röhling aus Erasbach ist Vorsitzender des Vereins Folk Camp Germany mit Sitz in Bremen. Er erklärte, dass die meisten seiner Musiker aus Erasbach und Denkendorf kämen, aber einige eigens aus dem hohen Norden angereist seien, auch einige Engländer fanden sich unter den Musikern. Die älteste Mitspielerin war bereits 82 Jahre alt. Geplant war, dass hier ab 20.30 Uhr gestartet wird. Da aber bereits vor 20 Uhr die Besucher da waren, entschloss man sich, gleich loszulegen.

Zünftig aufgespielt wurde im Gasthaus Scheippl. Dort spielte das Trio Mia 3 Wirthausmusi und sorgte für super Stimmung. Jeder Platz war besetzt. Natürlich gab es nicht nur bayerische Musik, auch der eine oder andere Trinkspruch war zu hören. Die drei Musikanten Martin Huber, Andreas Werner, beide aus Dietfurt, und Stefan Buchberger aus Beilngries hatten die Lacher auf ihrer Seite. Sie ernteten für ihr musikalisches Können und ihren bayerischen Witz viel Applaus.

Einige Häuser weiter im Café Schouhh war Gerda Meid für ihre Gäste im Einsatz. Gekonnt balancierte sie die Getränke an den zahlreichen Gästen vorbei. Das kleine Café platzte aus allen Nähten, doch dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Dafür sorgte der Alleinunterhalter Tom Cat Wilson aus Erlangen. Er spielte amerikanischen und irischen Folk und heizte den Gästen gehörig ein. Sein Lieblingslied, eine Ballade, die er ohne Instrumente singt, hob er sich für den Schluss auf.

Elfriede Seitz aus Parsberg war mit zwei Freundinnen gekommen. Sie freuten sich über die tolle Musik und die super Stimmung. Später wechselten sie den Ort, um die anderen Bands hören.

Fetzig und rockig ging es im Vis a Vis zu. Dort hatte Peter Wittmann, der Inhaber des Lokals, zwei Rockbands engagiert. Ab 21 Uhr spielte Dr. Nick aus Neumarkt. "Ab 20 Uhr waren die ersten Gäste da und warteten, dass es los geht," verriet Wittmann. Er pflegt viele Kontakte zu Bands und hat ein gutes Gespür, was gerade angesagt ist. Das war auch an diesem Abend zu spüren denn die Kneipe wurde zum Rocktempel. Ein Durchkommen war auch hier kaum möglich. Die zweite Band Crossing Borders spielte ab 22.45 Uhr englisch- und russischsprachigen Alternative Rock, Crossover und Rap.

Die Musiknacht dauerte noch lange in die Nacht hinein an und zog Musikfans aus Nah und Fern an. Wirte und Besucher waren sich einig, dass die erste Dietfurter Musiknacht ein Erfolg war. Nathalie Bachhuber möchte sie auf alle Fälle im nächsten Jahr wiederholen und sie hofft, dass auch die anderen Gastronomen wieder mit dabei sind.