Hilpoltstein
Schlüssiges Konzept geht auf

Aussteller aus dem Landkreis Roth bewerten Resonanz auf ihren diesjährigen Consumenta-Auftritt in Nürnberg als positiv

04.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:19 Uhr
Viel zu sehen gibt es bei der Consumenta in Nürnberg. −Foto: Leykamm

Hilpoltstein/Nürnberg (lkm) Wer die gestern zu Ende gegangene Verbrauchermesse Consumenta in Nürnberg besucht hat, kam am Landkreis Roth eigentlich fast nicht vorbei.

Befand sich dessen Gemeinschaftsstand doch gleich am Eingang von Halle sieben, wohin die Besucher direkt von den Parkplätzen über den Eingang Ost gelangten. Das Fazit der beteiligten Unternehmen fällt entsprechend positiv aus.

Hier gab es nicht nur einen Hauch der Angebotsvielfalt unseres Kreises zu erschnuppern, sondern es eröffneten sich auch Möglichkeiten der Präsentationen für Kleinunternehmer, die sich schwer damit tun, einen eigenen Stand zu betreiben. So fanden sie sich an dem der Wirtschaftsförderung wieder, wo sie sich als Anbieter abwechselten.

Die vergangenen vier Tage etwa war dort Michael Walther vertreten. Für ihn eine "runde Sache" - unter diesem Namen firmiert der Anbieter von Holzunikaten auch. Vor den Augen der Besucher ließ der Drechsler aus Hilpoltstein Kugelschreiber oder Gewürzmühlen entstehen. Die Resonanz an sich sei recht gut, aber die Kaufkraft vor Ort halte sich in Grenzen.

Doch Walther setzt auf die Nachwirkung. So mancher Besucher habe Gefallen an einem der Produkte gefunden. Seiner Erfahrung gemäß führe das oft dazu, dass in den folgenden Wochen einer von dessen nahen Verwandten anrufe und es als Geschenk kaufe. "Weihnachten kommt ja bald, aber letztlich ist dabei sein alles", so der Handwerker. Neben ihm lockten an der Consumenta ein Gewinnspiel und eine Fülle von Flyern des Landkreises wie über das Produkt des Monats oder die Lammwochen. Wer sich für diese interessierte, kam bei der Messe gleich gegenüber beim Biergarten des Gasthauses Winkler auf seine Kosten. Denn hier war zumindest ein Lammtag angesagt, der bestens ankam. Rund 50 Portionen habe man gekocht. "Sie wurde alle aufgegessen", zeigt sich Thomas Winkler erfreut, Chef des Alfershausener Gastrobetriebes, dessen Angebot seit jeher den kulinarischen Kern der Landkreispräsentation darstellt.

In deren Rahmen ganz neu dabei war der Natursteinfachmarkt Bellagarda aus Roth. Hier blickten den Gast steinerne Köpfe eines Buddhas sowie eines Moai (Osterinsel) lächelnd an, während Mitarbeiterin Marina Sturm eifrig informierte. Das Unternehmen mit Gala-Bau-Messeerfahrung wollte mit seiner Präsenz auf der Consumenta gezielt den Endkunden ansprechen, zumal es im Herbst im eigenen Betrieb eher ruhig zugeht.

Vor allem in der zweiten Hälfte der langen Messewoche sei das Interesse sehr groß gewesen, so Sturm: "Wir werden nächstes Jahr wieder kommen! " Und zwar wieder an den Landkreisstand, der auch Helmut Brandl sehr gut gefällt. "An diesem Standort haben wir uns festgebissen", wie er betont. Er nennt seinen Hilpoltsteiner Betrieb schlicht "Schreinerwerkstatt", doch der seit Sommer lizensierte Schlaf-Gesund-Coach setzt auf Spezialisierung bei der Messepräsentation und war so auch dieses Mal mit einem besonderen Schlafsystem vertreten. Die Wirkung war wie erhofft. Zu manchen Stoßzeiten "kamen so viele Besucher an unseren Stand, dass wir gar nicht alle Anfragen bearbeiten konnten". Der einstige Gedanke, in die Möbelhalle zu ziehen, ist längst endgültig verworfen. In der "Man's Corner" (Halle zwei) war in den letzten Jahren noch "Amanns Gartenmöbelstudio" mit seinem Angebot an Weber-Grillen zu finden. Für die Vorführung sei dieser Platz geeigneter gewesen. Doch für den Verkauf sei der jetzige Platz besser. Der Umzug zurück zum Landkreisstand "hat sich gelohnt", so die Chefin Roswitha Heise. Dass es sich hier gut ausstellen lässt, weiß auch Wolfgang Hanke ("Hanke Dachfenster"), der mit seinem Betrieb im vergangenen Jahr den Höhepunkt einer langjährigen Messepräsenz erlebte: "Das war einfach gigantisch! " Und auch heuer lief es ihm zufolge sehr gut, was er auch auf die Idee zurückführt, unter dem Dach des Landkreises die verschiedenen Firmen zu präsentieren.

"Das hat der Landrat richtig gut gemacht", so der Unternehmer. Das "schlüssige Konzept" sorge auch dafür, dass "nicht zu viele Besucher von zu weit her kommen". Direkt nach der Messe habe er nun einen ganzen Tag lang Termine für Beratungen in der Stadt Roth im Kalender stehen. Auch die Zimmererinnung samt Berufsschule war zufrieden - "Betreten erlaubt" hieß es da bei der frei tragenden "Da Vinci Kuppel". Der zehnjährige Luca aus Roth traute sich das gemeinsam mit Vater Michael Wellein. Denn er vertraut eben Cousin Bastian Wellein, der gerade das Berufsgrundschuljahr absolviert und das Konstrukt errichtet hat.

Doch auch jenseits des Gemeinschaftsstandes ging die Rechnung für die Aussteller auf. Bei Regina Oehl (Thalmässing) und ihrem in Österreich wohnenden Sohn Jobst etwa ist der Name Programm. Sie vertreiben ätherische Öle. Nach vielen Jahren Abstinenz wagten sie ein zweites Mal eine Consumenta-Beteiligung: "Die Bilanz ist okay - die Resonanz am Feiertag war super! " Und es kommt ja nun auch die Erkältungszeit, wo sich so mancher an die Produkte erinnert. Auch auf Direktvertrieb setzt Romy Lutz aus Roth, deren Stand mit Magnetschmuck-Produkten in Halle zwei ebenso umlagert war. Jene Geschäftsfrau war ebenso zum zweiten Mal dabei - der Wiedererkennungswert habe sich deutlich bemerkbar gemacht und sie sich selbst "schon für 2019 angemeldet".

Die Kombination mit der Heimtiermesse nutzte indes der LBV, um nach langer Pause wieder einmal mit dabei zu sein. In Halle neun lud man zum Pflanzenquiz und beriet rund um die Themen "Igel" und "ganzjährige Winterfütterung von Vögeln". "Eine sehr positive Bilanz" konnte gar Schreinermeister Reinhard Siegert aus Heideck ziehen. Auch Sohn Martin war mit dabei, der stolz sein Gesellenstück (einen Hängeschrank) präsentierte.