Gerolsbach
Stimmkreis: Gerolsbacher CSU sammelt Unterschriften

27.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:06 Uhr

Arbeit für die Gerolsbacher CSU-Mitglieder: Ortsvorsitzender Jakob Buchberger (r.) verteilte Unterschriftenlisten, mit denen sie von Haus zu Haus gehen sollen. - Foto: Hofmann

Gerolsbach (SZ) Im Kampf um den Verbleib ihrer Gemeinde im Stimmkreis Pfaffenhofen will die Gerolsbacher CSU jetzt noch einmal in die Offensive gehen.

Wenn Bürgermeister Martin Seitz am Mittwoch zusammen mit Vertretern der Kreis-CSU und der Gemeinden Hohenwart und Scheyern nach München zu Innenminister Joachim Herrmann fährt, soll er einen ganzen Stapel an Unterschriftenlisten im Gepäck haben, auf denen sich Gerolsbacher Bürger dagegen aussprechen, dass ihre Gemeinde dem neuen Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen zugeschlagen wird.

"Wir in Gerolsbach sind sicherlich nicht dagegen, dass Neuburg-Schrobenhausen einen eigenen Stimmkreis bekommt," stellte Seitz jetzt im Rahmen der CSU-Jahreshauptversammlung (siehe Bericht auf Seite 18) klar, "aber bitte nicht auf Kosten von uns Gerolsbachern." Auch Karl Straub, Pfaffenhofener CSU-Kreisvorsitzender, stimmte da grundsätzlich zu, ging aber einen Schritt weiter: Wenn der neue Stimmkreis nur gebildet werden könne, indem Gemeinden des Landkreises Pfaffenhofen aus dem Stimmkreis Pfaffenhofen gerissen werden, werde die Pfaffenhofener CSU auch gegen die Bildung des neuen, zusätzlichen Stimmkreises Neuburg-Schrobenhausen vorgehen.

In den Worten Straubs schwang auch deutliche Kritik an der eigenen Partei mit: Nur die Landkreis-CSU könne dafür sorgen, dass Gerolsbach, Scheyern und Hohenwart im Stimmkreis Pfaffenhofen bleiben – schließlich sei es auch die (Landes-)CSU gewesen, die den Pfaffenhofenern diese Sache "eingebrockt" habe. Die Aktivitäten anderer Parteien seien nicht ernst zu nehmen, meinte Straub: "Es wird sich ein Maget oder ein Rinderspacher nicht für den Landkreis Pfaffenhofen einsetzen."

Auch die eigene Landtagsabgeordnete Erika Görlitz steht bei der Pfaffenhofener CSU weiter in der Kritik – Straubs Worten war zu entnehmen, dass die Manchingerin sich nach Ansicht so manches Landkreispolitikers nicht genug für den Verbleib der drei Gemeinden im Stimmkreis Pfaffenhofen einsetze.

Vorbildlich soll allerdings der Einsatz der Gerolsbacher Christsozialen sein – fand zumindest Ortsvorsitzender Jakob Buchberger. Der verteilte an alle Vorstandsmitglieder stapelweise leere Unterschriftenlisten, die sie an den Haustüren der Gemeinde möglichst vollständig ausfüllen lassen sollen – und das bis Mittwoch. Wenn Bürgermeister Martin Seitz dann bei Innenminister Herrmann vorstellig wird, soll er genügend Argumente für den Verbleib Gerolsbachs im Stimmkreis Pfaffenhofen in der Hand haben. Hofft zumindest Buchberger.