Ingolstadt (DK) Ex-Kommissar Carlo Menzinger macht Musik in der ausverkauften Neuen Welt. Und "Tatort"- Fans konnten bei dieser Gelegenheit die zweite Leidenschaft des Schauspielers Michael Fitz kennenlernen: Musik machen.
Der Spross des bayerischen Fitz-Clans hatte nicht nur sechs Gitarren, sondern auch 18 Lieder im Gepäck, die meisten von seinem aktuellen, bereits zehnten Album "Nackert". Nach Ausflügen in mehrere Sprachen bleibt der Münchner auf dieser Scheibe bei seinem in die Wiege gelegten Dialekt. Schon bevor die ersten Töne gespielt wurden, machte Michael Fitz dem Publikum klar, was es erwartet: ein "stilles, leises, ziemlich unaufdringliches Programm" über "die Gefühle und die Innenwelten von Männern". Es werde für diese wohl manchmal ein bisschen anstrengend, meinte er – das Gleiche galt jedoch auch für die anwesenden Frauen.
Michael Fitz sitzt leger auf einem Barhocker, singt mal humorvoll, mal melancholisch über die Liebe und die Lust am Leben – musikalisch schlicht, aber effektiv begleitet von der Gitarre.
Es sind ansprechende Songs dabei wie "Mantra", "Ganz oben" oder "Gnua". Doch die Tendenz des Abends geht in Richtung depressiver Männer-Midlifecrisis-Bewältigungs-Auftritt. Dazu kommt, dass Fitz im sich aufdrängenden Vergleich mit seinem Liedermacher-Kollegen Werner Schmidbauer, der immer erfrischend offenherzig und natürlich rüberkommt, als Musiker ein Quentchen zu viel Schauspieler bleibt. Da muss er sich nicht wundern, wenn dank seiner theatralisch geflüsterten Ansagen zu den Nummern die Zuhörer nicht gerade auf den Tischen tanzen. Erst gegen Ende des Konzerts kann Fitz das von den teilweise beklemmenden Texten schier erschlagene Publikum zum Mitmachen animieren.
Interessant wäre es jedenfalls, den Musiker Michael Fitz live in Interaktion mit seinen ehemaligen "Tatort"-Kollegen Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec zu erleben – zusammen geben die drei Kommissare ab und an ein umjubeltes Benefizkonzert in München.
