Ingolstadt
Stiftl bewirtet FC-Fans im neuen Sportpark

04.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:03 Uhr

Freund des FC: Gastronom Lorenz Stiftl (links) ist dem Verein um Altpräsident Werner Roß seit der Gründung 2004 fest verbunden. Er bewirtete mit seinem Team bereits im Tuja-Stadion.? Arch - foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Ein Näschen hat Lorenz Stiftl schon immer bewiesen. Der Gastronom aus Vohburg ist nicht ganz zufällig im Jahr 2004 als eines von 20 Gründungsmitgliedern des FC Ingolstadt angetreten.

Er erkannte zielsicher, dass aus dem Fusionsverein der Fußballabteilungen von MTV und ESV einmal was werden könnte. Sechs Jahre später ist Stiftl groß im Geschäft bei dem ambitionierten Drittligisten, der wieder am Tor zum größeren Profifußball klopft. Wie der FC auf Anfrage bestätigte, wird der Stiftl-Wirt die Bewirtung im neuen, 15 000 Zuschauer fassenden Sportpark übernehmen. Er erhielt gestern in der letzten Verhandlungsrunde den Vorzug gegenüber einem anderen Bieter, dessen Namen FC-Geschäftsführer Franz Spitzauer aber für sich behalten möchte. Es handelt sich allerdings nicht um Sternekoch Alfons Schuhbeck. "Der war auch im Rennen, hat aber zwischenzeitlich kein Gebot mehr abgegeben", sagt Spitzauer.

Wie der FC Geschäftsführer erklärt, wird Stiftl die Bewirtung rein rechtlich nicht unter seinem Namen laufen lassen, sondern als Stadiongastronomie GmbH. Deren Geschäftsführer stellt der Vohburger. Er übernimmt auch Anteile. Ob die gesamten 100 Prozent, oder ob der FC einen Teil für sich reserviert, wird laut Spitzauer noch ausgehandelt. Fakt ist: Der Vertrag läuft über fünf Jahre.

Den Zuschlag erhielt Stiftl, da er dem Verein die höhere Pacht und eine bessere Umsatzbeteiligung in Aussicht gestellt habe. "Außerdem ging es um die finanziellen Vorleistungen", sagt Spitzauer. Für alle "beweglichen Sachen" der Gastronomie – wie Geschirr – muss der Wirt selbst aufkommen.

Ausdrücklich nichts mit der Vergabe habe die langjährige Verbindung Stiftls zum Verein zu tun gehabt, betont Spitzauer. Bereits die letzte Rückrunde im MTV-Stadion und die vergangenen beiden Spielzeiten im Tuja-Stadion war Stiftl für die Gastronomie beim FC verantwortlich. Außerdem organisiert er mit dem Fußballklub die Übertragung der Fußball-WM auf dem Rathausplatz. "Das sind aber zwei komplett unterschiedliche Dinge", sagt Spitzauer.

Im neuen Stadion übernimmt Stiftl das Catering für die VIPs und auch an den Kiosken für die normalen Fans. Heißt neues Stadion dabei gleich neue Preise? Der FC hat sich ein größeres Mitspracherecht einräumen lassen, sagt Spitzauer. "Da haben wir aus der Vergangenheit gelernt." Ausgeschenkt wird übrigens weiter Herrnbräu-Bier. Noch mindestens ein Jahr läuft beim FC auch der Vertrag mit Sinalco, was die nichtalkoholischen Getränke betrifft.