Neuburg
Stieglitz: Bunt, hübsch und im Bestand gefährdet

08.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:59 Uhr

Neuburg (DK) Sein Charakteristikum ist das auffallend bunte Gefieder: rote Gesichtsmaske, hellbrauner Rücken, weißer Bauch und die gelbe Flügelbinde. Der Stieglitz, aufgrund seiner Vorliebe für Wildsamen auch unter dem Namen Distelfink bekannt, ist einer der farbenfrohsten einheimischen Singvögel.

Doch sein Bestand geht zurück. Eine Ausstellung des Naturschutzbundes und des bayerischen Landesbundes für Vogelschutz im Foyer des Neuburger Landratsamtes zeigt viel Wissenswertes über den Vogel des Jahres 2016 und sensibilisiert für den Schutz seiner Lebensräume.

Ulrich Mayer, stellvertretender Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen, hat die Ausstellung ins Landratsamt gebracht. Der Vogelexperte weiß, warum sich die Stieglitz-Population in Deutschland seit 1990 fast halbiert hat: "Der Bestand leidet unter dem Lebensraumverlust für den bunten Fink. Seine Nahrungsgrundlage sind Samen von Wildstauden wie Disteln, Kletten und Karden, die auf landwirtschaftlichen Brachen wachsen. Doch davon gibt es immer weniger." Eine Statistik des Umweltbundesamtes stützt Mayers Aussage. Zwischen 1994 und 2011 hat die Fachbehörde einen dramatischen Rückgang der bäuerlichen Brachflächen von 90 Prozent beobachtet.

Auf Schautafeln zeigt die Ausstellung alles Wissenswerte rund um den bedrohten Stieglitz und weist auch auf die Aktion "Bunte Meter für Deutschland" hin. Ziel ist es, in ganz Deutschland 200 000 Meter ökologische Fläche als Lebensraum für den Stieglitz und andere bedrohte Arten neu anzulegen oder zu erhalten. Mitmachen können Privatpersonen, Vereine aber auch Landwirte und Kommunen. Alle Infos zur Aktion sind im Internet unter www.nabu.de/buntemeter" class="more" rel="nofollow"%> abrufbar.

Die Stieglitz-Ausstellung ist für Besucher bis 15. April zu den regulären Öffnungszeiten des Landratsamtes zugänglich. Danach befinden sich die Exponate zur Ansicht in der Umweltbildungsstätte Haus im Moos in Kleinhohenried.