Neumarkt
Sternsinger erobern Neumarkt

18.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr

Neumarkt (fxm) Weit mehr als 1000 Sternsinger werden am Donnerstag, 29. Dezember, zur bundesweiten 59. Sternsingeraussendung nach Neumarkt kommen. Aus den verschiedenen Diözesen ganz Deutschlands werden sich die Heiligen Drei Könige auf den Weg in die Oberpfalz machen.

Im Münster St. Johannes wird der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke zusammen mit weiteren Geistlichen die Sternsinger zu den Menschen in ihren Pfarreien schicken. Über das Rathaus werden die Kinder und Jugendlichen nach der Liturgie in die Jurahalle ziehen, wo sie ein großes Gemeinschaftsfest feiern. Das ostafrikanische Kenia ist heuer das Beispielland.

An einem Vorbereitungstreffen nahmen Vertreter des Kindermissionswerks aus Aachen und des Bunds der katholischen Jugend als Träger des Dreikönigssingens teil. Ferner erschienen Domkapitular Christoph Kühn und Gerhard Rott vom Referat Weltkirche der Diözese Eichstätt, Jugendseelsorger Richard Distler und Domkapitular Norbert Winner als gastgebender Pfarrer von St. Johannes.

"Für uns ist es eine besondere Ehre, dass die Aussendung bei uns stattfindet", sagte Domkapitular Winner. Über 45 Millionen Euro sammelten die Sternsinger im vergangenen Jahr in ganz Deutschland für Hilfsprojekte. "Im Gegensatz zur Sternsingeraktion verzeichnen alle anderen Kollekten rückläufige Einnahmen. Bei Leuten, die zur Kirche wenig Kontakt haben, genießen nämlich die Sternsinger hohes Ansehen", begründete der Geistliche die Erfolge. 80 Prozent der Ministranten im Bistum Eichstätt sind als Sternsinger unterwegs, sagte Ministrantenreferentin Sarah Hairbucher.

Prälat Kühn sagte, dass die Entscheidung für Neumarkt wohl etwas überraschend sei, weil die Aussendungen sonst in einer Bischofsstadt stattfinden. "Neumarkt hat Charme", versprühte Kühn Lob über die Jura-Stadt, in der er selbst schon als Kaplan tätig war. "Es spricht nichts gegen Neumarkt, sondern alles dafür wie Logistik, Verkehrsanbindung und Unterstützung durch die Kommune", sagte Gerhard Rott vom Referat Weltkirche. Beim Sternsingen gehe es nicht allein darum, Geld zu sammeln, sondern sich für andere Länder zu begeistern. "Das globale Lernen ist viel wert und kann im Verhalten der Kinder etwas bewirken", betonte Rott. Den Glauben zu bezeugen, dürfe man dabei aber nicht außer Acht lassen, ergänzte Dekan Distler.

Beispielland wird in diesem Jahr Kenia sein. Dazu werden in den nächsten Monaten an die Pfarreien Materialien verschickt. Viele Menschen leben in den ländlichen Gebieten Kenias von Ziegen. Vielleicht wird deshalb auch eine Ziegenherde die Kinder bei ihrem großen Tag in Neumarkt begleiten.