Berching
Großputz in der Schleusenkammer

Jährliche Wartungsarbeiten voraussichtlich in dieser Woche beendet

18.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr

Die Berchinger Schleuse ist trocken gelegt. Die Ausbesserungsarbeiten können zügig abgewickelt werden. Außenbezirksleiter Kai Bramhoff besichtigt regelmäßig die Baustelle. Bauaufseher Bernhard Gottschalk zeigt eine der stark verrosteten Schrauben des Untertores, die ausgewechselt wurden. - Fotos: Patzelt

Berching (pa) Der untere Revisionsverschluss ist dicht, das Obertor verkeilt. So sind die Arbeiten in der Kammer der Berchinger Schleuse des Main-Donau-Kanals im Trockenen möglich. Seit 8. April wird mit Hochdruck gearbeitet, am 29. April soll die Ampel für die Schifffahrt wieder auf Grün gestellt werden.

Verantwortlich für die Berchinger Schleuse ist die Außenstelle des Nürnberger Wasser- und Schifffahrtsamtes in Riedenburg. Nach der Schließung wurde mit der Trockenlegung begonnen. Zunächst galt es, den Revisionsverschluss zu setzen. "Von 12.30 Uhr bis gegen 1.30 Uhr haben wir die Kammern leer gepumpt - das Ganze dauerte also rund 13 Stunden", gibt der Außenstellenleiter Kai Bramhoff Auskunft. Durch die Verwendung einer kleineren Pumpe wurde auch auf den Fischbestand Rücksicht genommen.

Am darauf folgenden Tag widmeten sich die Arbeiter der Schleusenkammer. Es galt, umfangreiche Reinigungsarbeiten zu erledigen und die Befüllungslöcher der Kammer zu schließen. In Absprache mit Peter Neubauer, dem Vorsitzenden des Berchinger Fischereivereins, waren vier Arbeiter der Außenstelle Riedenburg mit dem Abfischen nach dem Abpumpen der Kammer beschäftigt. "Gerade in der Schleusenkammersohle sammelten sich so einige Fische", weiß der Schleusenschichtleiter Gerhard Höfler. Es folgten die Einrüstarbeiten.

Vor einer Woche etwa begannen schließlich die Hauptarbeiten mit der Instandsetzung des Untertores. Tordichtungen wurden ausgebaut und durch neue ersetzt und die stark verrosteten Schrauben gewechselt. "Teilweise hatten die Schrauben derart Rost angesetzt, dass sie oft nur noch zu einem Drittel vorhanden waren", begründet Bramhoff diese dringend notwendige Maßnahme. Es folgten weitere umfangreiche Korrosionsschutzarbeiten im unteren Schleusenkammerbereich. "Die größten Schäden kristallisierten sich dabei in der Wasserwechselzone heraus. Hier ändert sich die Wassertemperatur sehr häufig von warm auf kalt", erläutert Höfler. Ein weiteres Augenmerk der Fachleute galt dem Kantenschutz der Omegafugen aus Stahl.

Die Gesamtkosten der Arbeiten belaufen sich laut Bramhoff auf rund 25 000 Euro. Sie sind von der höher gestellten Behörde, dem Bundesverkehrsministerium, zu tragen. Bramhoff rechnet mit dem Abschluss der Arbeiten in dieser Woche. "Es kommt dabei aber auch auf die Riedenburger Schleuse an. Sinnvoll ist es, erst diese Schleuse zu fluten und dann erst die Berchinger Anlage", so der Außenbezirksleiter. Wesentlich umfangreichere Arbeiten mussten an der Berchinger Schleuse bereits im vergangenen Jahr erledigt werden. Denn da war die im Turnus von sechs Jahren anstehende Prüfung des Bauwerks fällig. "Hier hatten wir einen größeren Aufwand zu bewältigen. Alles musste raus und genauestens gesäubert werden", berichtet Bramhoff. Dabei stellten die Sachverständigen auch die Schäden am Schleusenuntertor fest. Für den Wasserhaushalt ist die Schleuse Berching als Sparschleuse ausgestattet - mit einer Pumpstation für die Versorgung der Scheitelhaltung und für die Überleitung von Donauwasser in den Norden. Die Schleuse besitzt eine Hubhöhe von 17 Metern und befindet sich am Kanalkilometer 123.

Täglich passieren die Schleuse rund 20 bis 25 Schiffe. "Das klingt zwar im ersten Moment recht wenig. Wenn man allerdings bedenkt, dass ein Güterschiff 1200 bis 2000 Tonnen transportiert und so die Ladung von etwa 150 Lastwagen weg von der Straße bringt, ist es doch wiederum eine ganze Menge", erläutert Bramhoff. Laut dem Riedenburger Außenbezirksleiter hat sich auch die Zahl der Kabinenschiffe, die die Schleuse benutzen, in den vergangenen Jahren um so einiges erhöht.