Pfaffenhofen
Sterben in der gewohnten Umgebung

Kooperation verbessert die Palliativversorgung

31.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Pfaffenhofen (oh) SAPV – diese Abkürzung steht für spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Seit Anfang dieses Jahres besteht zwischen dem Landkreis Pfaffenhofen und der SAPV Region 10 GmbH eine Kooperation.

Ziel ist die palliativmedizinische und -pflegerische Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen. „Im ersten Halbjahr 2015 wurden bereits 36 Patienten aus dem Landkreis versorgt“, sagt der Geschäftsführer der SAPV, Franz Hartinger. Mit zunehmender Bekanntheit des SAPV-Angebotes werde sich diese Zahl noch erhöhen.

Besonders geschulte Ärzte und Pflegekräfte unterstützen alle bisher an der Versorgung der Patienten beteiligten Haus- und Fachärzte sowie ambulante Pflegedienste und ermöglichen so das Anliegen, in der gewohnten Umgebung zu sterben. Unnötige Krankenhauseinweisungen können so vermieden werden.

Die SAPV Region 10 GmbH versorgt in Ingolstadt und den Landkreisen der Region seit mehr als drei Jahren Palliativpatienten. Ein eigenes Palliativteam für den Landkreis Pfaffenhofen alleine könnte nicht wirtschaftlich existieren, so das Pfaffenhofener Landratsamt. Deshalb entstand die Kooperation mit der SAPV Region 10 GmbH. Mit Eva Kell-Grunwald und Wolfgang Moll, niedergelassenen Ärzten aus Schweitenkirchen und Pfaffenhofen, haben sich zwei ausgebildete Palliativmediziner dem Team angeschlossen und versorgen vorrangig die Patienten des Landkreises. Die beiden Ärzte und der Hospizverein Pfaffenhofen haben auch entscheidend dazu beigetragen, dass die Palliativversorgung für den Landkreis bekannter wurde. „Die Unterstützung durch den Hospizverein und den Landkreis waren ein wichtiger Beitrag für den erfolgreichen Start“, betont Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf. Franz Hartinger verweist darauf, dass die steigende Zahl von Versorgungen auch die Verstärkung des Palliativpflegeteams erforderlich macht. Zwei Pflegekräfte mit der erforderlichen Qualifikation seien im Landkreis bereits gefunden worden. Grundsätzlich seien neben einer entsprechenden Weiterbildung, Erfahrungen in einer Palliativstation oder einem stationären Hospiz gefordert.

Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung ist nicht nur zu Hause beim Patienten, sondern auch für Bewohner in Pflegeeinrichtungen möglich. Die Kosten für spezialisierte ambulante Palliativversorgung trägt grundsätzlich die jeweilige Krankenkasse des Versicherten. Voraussetzung ist das Vorliegen einer weit fortgeschrittenen lebensbedrohlichen Erkrankung. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.SAPV-Region10.de sowie telefonisch unter (08 41) 8 85 76 80.