Pförring
"Startschuss für private Ortssanierung"

Wo ehemals das Gasthaus Leixner war, entsteht in der Mitte Pförrings ein Neunfamilienhaus

13.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:43 Uhr

Der Neubau der Pförringer Kinderkrippe liegt voll im Zeitplan. Die Handwerker sind mit der Rohinstallation fast fertig. Bevor die Leitungen hinter Putz oder Trockenbauelementen verschwinden, prüft Michael Rothdauscher die Wasserinstallation auf Dichtigkeit - Foto: Kügel

Pförring (DK) In Pförring bahnt sich die erste große Umnutzung einer nicht mehr bewirtschafteten Hofstelle im Ortskern an. Ignaz und Maria Pöppel wollen an der Stelle des ehemaligen Gasthauses Leixner in der Leonhardistraße ein Neunfamilienhaus bauen.

Der Gemeinderat beurteilt das Projekt positiv und stimmte der Bauvoranfrage zu unter der Bedingung, dass das Maß der zulässigen Bebauung eingehalten wird und alle 16 erforderlichen Autostellplätze auf dem Grundstück angelegt werden. Bürgermeister Bernhard Sammiller freut sich über diesen „Startschuss für die private Ortssanierung“ und hofft, dass auch andere Grundstücksbesitzer „den Wohnwert des Ortskerns“ erkennen.

Für den Unterhalt der Feldwege werden nach Angaben der Jagdgenossenschaften rund 1500 Tonnen Schotter gebraucht. Der Markt übernimmt die Hälfte der Kosten von 13 000 Euro. Auch für den geplanten Bau von insgesamt 1,5 Kilometern asphaltierten Wegen wurden 50 Prozent Zuschuss zugesagt. 5000 Euro sollen für das Räumen und Mähen von Entwässerungsgräben in den Haushalt eingestellt werden. Davon sind schon 3200 Euro für das Ausbaggern des Kelsbachs ausgegeben worden.

Der Pförringer Gemeinderat hat die Zustimmung zur Errichtung eines Antennenmastes für den Behördenfunk nur unter der Bedingung erteilt, dass keine private Mobilfunkantenne dazu kommt. Obwohl die Regierung von Oberbayern darin eine unzulässige Verknüpfung sieht und angekündigt hat, das gemeindliche Einvernehmen zu ersetzen, bleibt der Marktrat bei seinem Beschluss. Unabhängig davon wird der Markt am sogenannten erweiterten Probebetrieb für den BOS-Funk teilnehmen.

Der Migrationsbeauftragte für den Inspektionsbereich, Markus Grimm, bezifferte den Aufwand für Pförring auf 50 000 bis 80 000 Euro. Für Teilnehmer am Probebetrieb sind 80 Prozent Zuschuss in Aussicht gestellt. Das Thema BOS-Funk sei „eine Baustelle der Politik“ meinte Grimm.

Obwohl noch heuer die Tests anlaufen sollen und die Umstellung bis 2014 abgeschlossen sein soll, seien noch keine verbindlichen Zuschussrichtlinien verabschiedet. „Um die Umstellung kommen wir nicht herum“, meinte Sammiller. Ob es aber nach der Probephase noch einen Zuschuss gebe, sei unklar. Wie viele der sieben Autofunkanlagen (Stückpreis 870 Euro) und 16 Handsprechfunkgeräte (600 Euro) auf Digitalfunk umgerüstet werden, soll erst entschieden werden, wenn die Höhe der Förderung klar ist. Genehmigt wurden 14 000 Euro für die Erneuerung der Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehren des Marktes Pförring, von der Lederdichtung für 1,70 Euro über den Einsatzstiefel „Special Fighter“ für 138,94 Euro bis zu den Kosten von 2500 Euro für die Fahrzeuginspektion.

Alle drei Jahre müssen Brücken und Durchlässe aus Haftungsgründen untersucht werden. Den Auftrag erhielt der TÜV Süd für 4400 Euro. An der Ortseinfahrt von Ettling her wird ein neuer Ortsplan für 500 Euro angebracht. Die Caritassozialstation Kösching bekommt 500 Euro Zuschuss. Die Kriegsgräberfürsorge erhält 50 Euro. Sammiller ergänzte, dass der Markt rund 800 Euro für die Pflege von Kriegsgräbern und 150 Euro für die Bewirtung von Soldaten bei der Haussammlung aufwendet.

In der geschlossenen Sitzung wurde das zweite Ausschreibungspaket für die neue Kinderkrippe vergeben, das mit einer Gesamtsumme von 220 000 Euro um 20 000 Euro unter der Kostenberechnung von Architektin Beatrix Jost-Themann blieb. Die dreifachverglasten Fenster mit integriertem Sonnenschutz kosten 69 000 Euro, die Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit 3300 Euro. Innentüren, Fensterbänke und WC-Trennwände summieren sich auf 29 000 Euro, die Metallbauarbeiten auf 18 000 Euro. Innen- und Außenputz schlagen mit 56 000 Euro zu Buche, die Trockenbauarbeiten mit 44 000 Euro.