Eichstätt
"Starke Entwicklungsperspektive"

Landrat Anton Knapp ist erleichtert über das Ergebnis des Bürgerentscheids zugunsten der Berufsschule

02.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Deutliches Votum: Am Sonntag haben die Eichstätter beschlossen, dass der Landkreis nach den Bauabschnitten I und II auch die letzte Stufe der Berufsschulerweiterung weiterplanen kann. Der Stadtrat will nun am 12. Mai den Bebauungsplanentwurf beschließen, der Landrat will dann zügig mit dem Architektenwettbewerb starten. Das Vorhaben war wegen des Bürgerbegehrens drei Monate auf Eis gelegen. - Foto: Chloupek

Eichstätt (DK) Drei Monate lang ist der Bebauungsplanentwurf für die Berufsschulerweiterung in Eichstätt auf Eis gelegen. Nach dem Erfolg des Ratsbegehrens am Sonntag zeigte sich Landrat Anton Knapp (CSU) gestern erleichtert. Sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist, will der Landkreis loslegen.

Zuletzt hatte sich der Stadtrat am 28. Januar thematisch mit dem Bebauungsplanentwurf für den Bauabschnitt III der Berufsschulerweiterung befasst, dann hat das Bürgerbegehren sozusagen den Pausenknopf gedrückt. Eine Bürgerinitiative wollte damit die Planungen in der Burgstraße stoppen. Mit dem Bürgerentscheid am Sonntag ist jetzt aber klar: Die Mehrheit will, dass die Berufsschulerweiterung am Burgberg weitergeplant wird.

"Wir wollen die Zeit, die wir jetzt durch die Pause verloren haben, zügig wieder reinholen", versprach Oberbürgermeister Andreas Steppberger (FW) gestern. Gleich in der nächsten Sitzung am 12. Mai soll sich der Stadtrat mit der Abwägung befassen und möglichst auch gleich den Satzungsbeschluss fällen. Dann könne der Landkreis als Bauherr mit der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs starten. "Ich freue mich über das klare Votum der Eichstätter für die Zukunft der Berufsschule", sagte Knapp. Der Landrat weiß aber auch: "Wir sind noch nicht am Ziel."

Knapp sieht den Architektenwettbewerb keineswegs als Zugeständnis an die Bürgerinitiative, die die Erweiterung am Burgberg verhindern wollte: "Der Landkreis baut immer mit einem Wettbewerb", sagte Knapp und erinnerte an die Bauabschnitte I und II, für die der Kreis bereits 25 Millionen Euro investiert hat. Im Bauabschnitt III sollen nun 14 Millionen Euro verbaut werden. Knapp hat kein Problem damit, wenn auch ein Vertreter des Landesdenkmalrats in der Wettbewerbsjury wäre. "Uns ist an einer möglichst hohen Qualität gelegen."

Nach diesem Bauabschnitt III, in dem eine Turnhalle, drei Werkstattgebäude, ein Unterrichtsgebäude und Parkplätze errichtet werden sollen, sei am Burgberg definitiv kein neues Projekt mehr geplant, sagt Knapp: "Wir haben dann für Berufsschule und Fachoberschule eine starke Entwicklungsperspektive geschaffen, danach muss an diesem Standort Ruhe sein", so Knapp. Am Bau eines Schülerwohnheims - das die Gegner der Erweiterung befürchten - hat der Landrat nach eigenem Bekunden kein Interesse.

"Ich bin dem OB, dem Stadtrat und dem Stadtbauamt sehr dankbar dafür, dass sie mit dem Ratsbegehren klar Stellung für die Berufsschule bezogen haben", sagte Knapp. An diesem Großprojekt hängen bekanntlich noch weitere Überlegungen für Investitionen des Landkreises in der Stadt Eichstätt, der sogenannte "Dreier-Schritt": Berufsschule am Burgberg, Dienstleistungszentrum in der Gemmingenstraße, Platz für die Klinikerweiterung in der Grabmannstraße. Eichstätts Landrat sieht in diesen Planungen bereits eine klare Stellungnahme des Landkreises für die Kommune als "Kreishauptstadt", ohne das jedoch ausdrücklich zu benennen: "Wir haben vor, in den nächsten zehn, 15 Jahren in der Stadt Eichstätt knapp 100 Millionen Euro zu investieren", sagte er. Sein Zeitplan ist allerdings ziemlich ambitioniert: "Wir wollten 2017 mit der Berufsschule am Burgberg und 2018 mit dem Dienstleistungszentrum in der Gemmingenstraße fertig sein", verkündete er.