Ingolstadt
Standortposse beim Lederhosentraining

Feierabendsportler trainieren aufgrund eines Missverständnisses am falschen Donaustrand

12.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Zum ersten Training lotste der Erfinder des Lederhosentrainings, Klaus Reithmeier, die Teilnehmer noch fälschlicherweise zur Donaubühne. Mittlerweile hat der Münchner aber herausgefunden, wo der Donaustrand ist und das Training dorthin verlegt. ‹ŒArch - foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Gemütlich nach Feierabend an der frischen Luft trainieren - es hätte so schön sein können, wäre da nicht ein kleines Missgeschick bei der Ortsangabe passiert. Google Maps wurde dem Münchner Initiator Klaus Reithmeier zum Verhängnis, denn Donaustrand ist nicht gleich Donaustrand.

Der Leiter des Gartenamtes, Ulrich Linder, musste bei der Frage nach der Verwirrung um die Örtlichkeit des Feierabendtrainings, das immer montags von 19 bis 20 Uhr stattfindet, schmunzeln. Vom Gartenamt sei von Anfang an der Donaustrand an der Gerhart-Hauptmann-Straße abgesprochen gewesen, der sich ideal für die Veranstaltung eigne. Wer allerdings bei Google danach sucht, landet an der Donaubühne, die von den Ingolstädtern oft Donaustrand genannt wird. Der Münchner Organisator vertraute dem Internet, statt der bei der Genehmigung mitgelieferten Standortkarte der Stadt. So fanden die ersten beiden Kursstunden am vermeintlich vereinbarten Ort statt - bis sich das Missverständnis aufklärte.

Und prompt nahmen die Spekulationen über soziale Netzwerke Fahrt auf, ob die Stadt das Lederhosentraining aus dem Zentrum verbannen möchte. Doch laut Linder kann davon keine Rede sein. Die Verantwortlichen der Stadt haben den Standort gegenüber des TÜVs bewusst vorgeschlagen, da er sich mit Kinderspielplatz, nahen Parkmöglichkeiten und einem direkten Zugang zur Donau ideal eigne. "Natürlich wollen wir diese Aktion unterstützen. Wir stehen voll hinter den Sportlern und werden auch mehr mähen und düngen, damit das dann alles auch schön klappt", so Linder. Der Klenzepark scheide laut Stadt aus, da die Tilly-Wiese mangels Sportrasen mehr als hundert Kursteilnehmer kaum verkraften könne und die Flächen an der Donau bereits für verschiedene Veranstaltungen gebucht seien. Um hier Terminkonflikten vorzubeugen, hätte man den Donaustrand an der Gerhart-Hauptmann-Straße ausgesucht, an dem das Training jeden Montag ohne Störungen stattfinden könne. Reithmeier, der Erfinder des Lederhosentrainings, nahm im Gespräch mit unserer Zeitung die ganze Schuld auf sich: "Ich kenne mich in Ingolstadt leider überhaupt nicht aus und habe mich einfach auf die Suchmaschine verlassen."

Nachdem zum zweiten Training bereits über 170 Sportler kamen, rechnen die Trainer vom Lifepark und Initiator Reithmeier auch am neuen, "richtigen" Standort mit vielen Teilnehmern - Platz gibt es am echten Donaustrand genug.