Baar-Ebenhausen
Energieverbund wird deutlich teurer

Pelletheizung kostet der Gemeinde Baar-Ebenhausen über eine halbe Million Euro

12.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Baar-Ebenhausen (DK) Immer wieder gab es bei Beerdigungen am Friedhof Baar Störungen und Ärger mit der Lautsprecheranlage. Deshalb beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Investition von 30 000 Euro für eine neue Beschallung. 20 000 Euro erhält die katholische Kirchenstiftung St. Martin für neue Spielgeräte für den Kindergarten. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass das jetzige Inventar den Anforderungen an die Sicherheit nicht mehr genügt. Nach einer Vereinbarung aus dem Jahr 1995 übernimmt die Gemeinde vier Fünftel der Kosten von 25 000 Euro. Da der Zuschussantrag erst nach der Verabschiedung des Haushalts eingereicht wurde, müssen die Mittel außerplanmäßig eingestellt werden.

Weniger Erfolg hatte ein Landwirt, der auf einem Grundstück im Außenbereich eine Mehrzweckhalle errichten will. Die Lage sei ungünstig, so die Verwaltung in ihrer Vorlage, und gegenüber stehe eine Linde, eines der beiden Naturdenkmäler der Gemeinde. Der Gemeinderat folgte Rathauschef Ludwig Wayand (CSU), der zunächst die Privilegierung des Vorhabens prüfen will.

Seit Jahren wird im Gemeinderat über die Zukunft des Ebenhausener Weihers diskutiert. Das Gewässer ist nicht nur ein beliebter Ort für Badegäste oder Spaziergänger, sondern soll im Mittelpunkt eines künftigen Naherholungszentrums sein. Wie berichtet, werden dort im Rahmen eines Leader-Projekts ein Generationenpark, ein Beachvolleyballplatz sowie Wege für Spaziergänger und Jogger entstehen.

Doch der See ist, wie ebenfalls schon mehrfach berichtet, in einem bedenklichen Zustand. In der Tiefe kippt der See, er hat viel zu wenig Sauerstoff, was wohl auch durch den Laubeinfall bedingt ist. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Untersuchungen durchgeführt, Sauerstoff hineingepumpt oder das Wasser vermischt. Von einem Wasseraustausch mit der Paar hat das Wasserwirtschaftsamt abgeraten, ein Aushub des belasteten Sediments am Grund, wofür sich in der Sitzung unter anderem Elisabeth Pamler (SPD) einsetzte, wäre laut Wayand sehr teuer.

Im Gemeinderat ging es am Dienstag um die Frage, ob heuer für knapp 6000 Euro der See nochmals untersucht werden soll. Das Angebot einer Fachfirma umfasst unter anderem Proben des Wassers und des Phytoplanktons, die Analyse würde das Wasserwirtschaftsamt vornehmen. Die Messungen sollten laut Experten auf jeden Fall gemacht werden, um später die Effizienz der neuen Anlage zur Sanierung des Weihers zu überprüfen - wenn diese denn kommt. Der Rat folgte der Argumentation der Verwaltung.

Ebenfalls nicht neu ist der geplante Energieverbund. Nachdem sich eine Auskopplung von Abwärme der GSB als unwirtschaftlich erwiesen hat, soll nun eine Pelletheizung Feuerwehrhaus Ebenhausen, Grundschule, Bauhof, ein neues Gebäude für den Schulsport sowie das geplante Ärztehaus versorgen. 300 000 Euro hatte die Gemeinde in den Haushalt dafür eingestellt - über eine halbe Million werden benötigt, wie jetzt ein Ingenieurbüro errechnet hat. 560 000 Euro, um genau zu sein.

Die Ursache dafür ist aber nicht die eigentliche Pelletanlage. Die Jahrzehnte alte Heizungsanlage der Schule beispielsweise müsste ohnehin erneuert werden, und das sollte dann halt auch passieren. Wayand warb nach Kräften für das "Zukunftsprojekt" und bat die Gemeinderäte, die Kostenmehrung zu akzeptieren. Heuer und im kommenden Jahr soll das Projekt in zwei Bauabschnitten umgesetzt werden, weitere private Abnehmer sind nicht möglich. Der Gemeinderat stimmte auch zu.