Ingolstadt
Standortbestimmung

Football-Bundesligist Ingolstadt Dukes bestreitet am Samstag Vorbereitungsspiel gegen die Potsdam Royals

16.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:41 Uhr
Generalprobe: Rückkehrer Eduard Fütterer (links, Zweiter von vorne) bestreitet am Samstag mit den Ingolstadt Dukes gegen Potsdam den einzigen Test vor dem Saisonbeginn am 4. Mai. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Es wird ernst für die Ingolstadt Dukes: Am Samstag (17 Uhr, ESV-Stadion) bestreitet das Team sein einziges Vorbereitungsspiel auf die neue Saison in der Gruppe Süd der 1. Football-Bundesliga (GFL 1). Gegner ist mit den Potsdam Royals ein Top-Team der Gruppe Nord.

Erfreulich für die Fans, dass die TV-Footballer dieses Mal vor eigenem Publikum testen und sich damit alle schon rechtzeitig von der Stärke des neuformierten Teams überzeugen können. Das Team aus Brandenburg ist ein echter Prüfstein für die Herzöge. In der vergangenen Saison überzeugten die Royals schon als Aufsteiger in die Gruppe Nord der GFL, mit Platz fünf beendeten sie die Runde auf einem gesicherten Mittelfeldplatz.

Für ihre zweite Saison im deutschen Oberhaus haben sie sich so gewaltig verstärkt, dass die Konkurrenz beeindruckt ist. Für die viele Beobachter ist jetzt schon klar, dass die Potsdamer dieses Mal in die Play-offs einziehen werden. Für die Fans der Dukes ein Ziel, das sie sich von ihrem Team auch erhoffen. So gesehen ist die Partie am Osterwochenende schon eine Standortbestimmung für die Ingolstädter, die am 4. Mai mit dem Heimspiel gegen Meister Schwäbisch Hall Unicorns in die Punktrunde starten.

 

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"Da haben wir uns wahrscheinlich den stärksten Gegner rausgesucht, immerhin haben die Potsdamer sogar Spieler geholt, die schon in der NFL Erfahrungen sammeln konnten. Ich bin ziemlich sicher, dass sie im Norden unter die ersten Drei kommen", sagt Dukes-Headcoach Eugen Haaf. Dennoch will er die Partie nicht überbewerten, wohlwissend dass nicht nur die Dukes, sondern auch ihr Gegner in einem Testspiel noch nicht alle Karten aufdecken werden. Schließlich ist davon auszugehen, dass sich etliche Verantwortliche der kommenden Gegner am Samstag im ESV-Stadion ein Stelldichein geben werden. "Natürlich nutzt man so ein Vorbereitungsspiel auch, um einiges zu testen. Das werden die Potsdamer genauso machen wie wir", kündigt Haaf an.

Dabei macht er eines gleich deutlich: "Wir sind noch nicht annähernd da, wo wir schon sein sollten. Wir haben zwar so frühzeitig mit der Saisonvorbereitung angefangen wie bisher noch nie. Doch dann mussten wir kurzfristig gravierende Änderungen vornehmen, womit die Vorarbeit vernichtet war."

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Hintergrund des Ganzen sind der Wechsel auf der Position des Quarterback und des Offense Koordinators - zwei Personalien, denen im Football eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Zunächst musste der als Spielmacher geholte Trey Seward aus privaten Gründen in die Staaten zurück. Durch Anthony Gardner wurde er aber vollwertig ersetzt.

Dann gab es den nächsten Rückschlag, weil mit Emanuel Lewis auch der Trainer für den Angriff kurzfristig ersetzt werden musste. Mit dem Franzosen Hugo Pointillart, der vom Ligakonkurrenten Allgäu Comets kommt, war auch hier schnell Ersatz gefunden. Der neue Mann arbeitet mit Hochdruck an der Installation des neuen Systems. Haaf ist mit seinem Trainerkollegen sehr zufrieden, gibt aber auch zu bedenken: "Er muss jetzt versuchen das aufzufangen, was wir verloren haben. Das ist extrem schwer."

Pointillart ist in seiner Trainerkarriere schon weit herum gekommen. Neben Stationen in Finnland, Italien, der Schweiz und seiner Heimat Frankreich war er auch schon in Brasilien und am North Dakota State College tätig.

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Das Spiel gegen die Royals wird den Dukes also in vielerlei Hinsicht wichtige Fingerzeige geben. Die "Königlichen" haben in der vergangenen Saison so überzeugend aufgespielt, dass gleich drei ihrer Akteure eine Einladung für die Draft der Canadian Football League in Toronto erhalten haben. Den Zuschlag für ein Team haben Linebacker Thiadric Hansen (Winnipeg Blue Bombers) und Wide Receiver Max Zimmermann (Saskatchewan Roughriders) erhalten.

Das erst 2005 gegründete Team aus der Nähe von Berlin hat sich im Vorjahr auch auf europäischer Ebene einen Namen gemacht und die European Football League gewonnen. Deshalb stehen sie am 8. Juni im Finale um den Eurobowl gegen die Amsterdam Crusaders. Zum Trainerstab gehört unter anderem Paul Alexander, der über mehr als 20 Jahre NFL-Erfahrung verfügt. Die Fans können sich somit auf eine hochinteressante Begegnung freuen. Beginn ist am Samstag um 17 Uhr, Einlass ab 15 Uhr.

Elmer Ihm