Stärkste Auswärtsleistung

21.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:02 Uhr

Bielefeld (DK) Der FC Ingolstadt kommt dem Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga immer näher. Durch einen verdienten 2:0 (0:0)-Sieg beim direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld schlossen die Schanzer zum Mittelfeld auf und liegen nunmehr schon sechs Zähler vor den Abstiegsrängen.

„Das war vor allem in taktischer Hinsicht unsere beste Auswärtsleitung in diesem Jahr. Wir haben Geduld bewiesen, viele Zweikämpfe gewonnen und uns diesen Sieg richtig verdient“, jubelte Ralph Hasenhüttl nach dem wichtigen Erfolg. Gegen angeschlagene Bielefelder, die die zahlreichen Ausfälle nicht kompensieren konnten und spielerisch enttäuschten, wirkte seine Mannschaft reifer und ging somit zurecht als Sieger vom Platz.

Bemerkenswert: Auch ohne die beiden gesperrten Toptorjäger Caiuby und Moritz Hartmann (erzielten acht der letzten elf Ingolstädter Treffer) waren die Gäste torgefährlich. Die Treffer erzielten Philipp Hofmann nach einer schöne Einzelleistung (51.), und Karl-Heinz Lappe, der ein Zuspiel von Collin Quaner zum entscheidenden 2:0 nutzte (83.).

Bis es so weit war, musste die Ingolstädter allerdings ein ordentliches Stück Arbeit verrichten. Beide Trainer waren aufgrund der Sperren (Bielefeld musste vier Spieler ersetzen) zu zahlreichen Umstellungen gezwungen. Ingolstadt kam damit aber offensichtlich besser zurecht. Von Beginn an offenbarten die Gastgeber Probleme beim Spielaufbau, weil das Pressing der Ingolstädter alle Bemühungen frühzeitig stoppte. Lediglich nach einem von Ralph Gunesch zu kurz abgewehrten Flankenball sorgte Thomas Hübener in der 22. Minute ein einziges Mal mal für Gefahr. Sein Schuss aus rund 25 Metern sprang aber von der Oberkante der Latte ins Aus. Ingolstadt tat sich in der Vorwärtsbewegung zwar ebenfalls schwer, kam durch Danilo (27., nach einem Solo erst im letzten Moment gestoppt) und bei einem Fernschuss von Lappe (35.) aber zu ersten Chancen.

Nach dem Seitenwechsel ging es dann schnell. Wenige Minuten waren gespielt, als sich Philipp Hofmann vor dem Arminia-Strafraum gegen drei Gegenspieler durchsetzte, mit links abzog und den Ball zum 0:1 im Bielefelder Tor versenkte (51.).

Eine sehenswerte Energieleistung – und zugleich die Vorentscheidung. „Nach diesem Tor hat man gesehen, wie meiner Mannschaft das Selbstvertrauen förmlich weggekippt ist“, meinte DSC-Coach Stefan Krämer anschließend. „Die Jungs hatten ab diesem Moment Angst, den Ball zu bekommen. Da war klar, dass es für uns ganz, ganz schwer werden würde.“

Zumal die Ingolstädter in dieser intensiv geführten Partie nun immer sicherer wurden. Ohne in spielerischer Hinsicht allzu hohes Risiko zu gehen, ließen die Gäste nun Ball und Gegner laufen und gerieten selbst überhaupt nicht mehr in Gefahr.

„Wir haben es zum ersten Mal geschafft, so etwas wie Souveränität auszustrahlen“, freute sich Hasenhüttl. Seine Vorgabe, mit ganz einfachen Kombinationen den Ball in den eigenen Reihen zu halten, ging auf. Bielefeld hatte keinen Zugriff mehr und musste kurz vor dem Ende sogar noch den zweiten Treffer des Abends hinnehmen.

Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte sprintete Quaner los, zog zwei Verteidiger auf sich, ehe er für den mitgelaufenen Lappe auflegte. „Das haben wir im Training geübt“, strahlte der Torschütze, der mit seinem Schlenzer zum 0:2 die Partie endgültig entschied (83.). Auch wenn sich die Ingolstädter durch diesen Erfolg einen deutlichen Schritt von der Gefahrenzone entfernt haben, warnte Hasenhüttl noch am Spielabend vor vorschneller Zufriedenheit. „Es geht weiter. Wir sind noch nicht in der Situation, dass wir uns sicher fühlen dürfen.“ Im Hinterkopf hatte der Trainer wahrscheinlich schon das kommende Wochenende. Dann kann Ingolstadt im Audi-Sportpark gegen Kellerkind Dresden schon den nächsten großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

Arminia Bielefeld: Platins - Appiah, Savic, Hornig (10. Burmeister), Salger - Hübener, Schütz - Rahn, Sahar (73. Achahbar), Feick (55. Christian Müller) - Przybylko.

FC Ingolstadt: Özcan - Engel, Gunesch, Matip, Danilo Soares - Groß, Cohen - Morales, Quaner - Lappe, Philipp Hofmann.

Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg).

Tore:
0:1 Philipp Hofmann (51.) 
0:2 Lappe (83.)
 
Zuschauer: 12 200.