Nichts für schwache Nerven

21.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:02 Uhr

Nürnberg (DK) Dritter Sieg in Folge: Dank eines 5:3 (1:1, 4:2, 0:0) bei den Nürnberg Ice Tigers sind die Play-offs für den ERC Ingolstadt drei Spieltage vor Schluss zum Greifen nahe. Vier Treffer gelangen den Panthern im Mittelabschnitt – Alexander Oblinger traf innerhalb von 33 Sekunden doppelt.

Ein paar gesellige Stunden mit Freunden, ein spannender Film im Kino oder ein Cocktail in einer Bar – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einen unterhaltsamen Freitagabend zu erleben. Die 6006 Zuschauer, die sich für das Derby der Nürnberg Ice Tigers gegen den ERC Ingolstadt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) entschieden hatten, trafen an diesem Freitag jedoch die bessere Wahl: Sie sahen eine dramatische, tempo- und torreiche Partie. Und sofern sie Anhänger der Oberbayern waren, auch eine erfolgreiche. Mit dem 5:3-Erfolg gelang Ingolstadt ein vorentscheidender Schritt in Richtung Play-offs.

Schon nach 60 Sekunden hätten die Panther in Führung gehen müssen: Olympia-Rückkehrer Ziga Jeglic hatte seinen Landsmann Robert Sabolic auf die Reise geschickt. Der bediente den völlig frei stehenden John Laliberte vor dem Nürnberger Tor – doch der US-Amerikaner verpasste die Scheibe knapp.

Diese Schrecksekunde schien die Ice Tigers aufgeweckt zu haben. Sie erhöhten den Druck, überbrückten die neutrale Zone deutlich müheloser als die Panther und belagerten das Tor von ERC-Goalie Timo Pielmeier. Der erste Treffer gelang dennoch den Gästen: Thomas Greilinger scheiterte nach einem Konter zunächst an Nürnbergs Torhüter Andreas Jenike. Im zweiten Versuch bediente er Derek Hahn, der per Direktabnahme zum 1:0 für Ingolstadt vollendete (13.). Die Gastgeber brauchten exakt vier Minuten, um auszugleichen: DEL-Toptorjäger Patrick Reimer hämmerte den Puck am chancenlosen Pielmeier vorbei in den Winkel (17.). Es war schon das 31. Saisontor des Nationalspielers. Ärgerlich für Ingolstadt: Dem Treffer war ein unnötiger Scheibenverlust Tim Hamblys vorausgegangen.

Im Mittelabschnitt legten beide Mannschaften nochmals an Tempo und Härte zu. Weil das nicht immer im erlaubten Rahmen passierte, boten sich beiden Mannschaften zunächst Torchancen und dann Tore in Serie – die Zuschauer sahen insgesamt sechs Treffer in 20 Minuten. Zunächst mussten die Nürnberger David Elsner und Yan Stastny auf die Sünderbank – was die Panther zu zwei gefährlichen Überzahlspielen nutzten. „Langsam werden wir im Powerplay besser“, stellte ERC-Trainer Niklas Sundblad fest. Besonders ein Ingolstädter tat sich dabei hervor: Alexander Oblinger. Innerhalb von nur 33 Sekunden gelangen dem Angreifer gegen seinen Ex-Klub die Saisontreffer 13 und 14. Zunächst stocherte er die in Richtung Tor trudelnde Scheibe zum 2:1 für die Panther über die Linie (27.). Einen Schlagschuss von Jared Ross hatte Patrick Hager zuvor durch Jenikes Beine gelenkt. Bei Oblingers zweitem Treffer hatten die Panther das Glück auf ihrer Seite: Der Schuss des 25-Jährigen fiel abgefälscht in hohem Bogen hinter Jenike ins Netz – 3:1. Nürnberg konterte fast genauso schnell. Yasin Ehliz verkürzte aus dem Gewühl heraus zum 2:3 (33.), ehe Fredrik Eriksson einen missglückten Befreiungsschlag des ERC abfing und per Schlagschuss ausglich (36.). „Danach sind wir aber cool geblieben“, sagte Sundblad – und die Zeit der Doppelschläge war noch nicht vorbei. Greg Classen lenkte einen Schuss Patrick Köppchens zum Ingolstädter 4:3 ins Netz (38.), ehe Jeglic einen Konter über Laliberte sogar zum fünften Ingolstädter Treffer nutzte (39.), was Nürnbergs Trainer Tray Toumie ärgerte: „Ingolstadt kam schnell durch Konter vor unser Tor.“

Im Schlussdrittel versuchte Nürnberg noch einmal alles, doch der überragende Pielmeier und der Pfosten, der drei Minuten vor Ende gegen Eriksson rettete, ließen keinen weiteren Treffer mehr zu.

ERC Ingolstadt: Pielmeier – Köppchen, Classen; Periard, Conboy; Dinger, Hambly – Turnbull, Hahn, Greilinger; Sabolic, Jeglic, Laliberte; Ross, Hager, Oblinger; Gawlik, Barta.

Nürnberg Ice Tigers: Jenike – Printz, Festerling; Caldwell, Nowak; Eriksson, Regier; Schüle – Rupprich, Jaspers, Elsner; Ehliz, Reinprecht, Reimer; James, Kaufmann, Hussey; Buzas, Stastny, Pföderl.

Tore:
0:1 Hahn (13.) 
1:1 Reimer (17.) 
1:2 Oblinger (27.)
1:3 Oblinger (27.) 
2:3 Ehliz (33.)
3:3 Eriksson (36.)
3:4 Classen (38. 
3:5 Jeglic (39.)
 
Strafminuten: 16/14.
 
Zuschauer: 6006