Dietfurt
Stadtrat setzt auf Solarparks

Ausweisung von zwei weiteren Sondergebieten auf den Weg gebracht

21.09.2021 | Stand 26.09.2021, 3:36 Uhr
Freiflächen-Photovoltaikanlagen wie diese in der Nachbargemeinde Berching sollen auch im Bereich der Großgemeinde Dietfurt entstehen. −Foto: Archiv

Die Aufstellung von zwei vorhabensbezogenenen Bebauungsplänen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen und die aktuellen Probleme mit der Deutschen Glasfaser haben die Tagesordnung der Stadtratssitzung in Dietfurt am Montagabend bestimmt. Themen von größerer Tragweite gab es zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung nicht zu besprechen, so dass diese bereits nach einer Stunde wieder endete.

Dietfurt - Zwei Anträge lagen dem Stadtrat vor, der eine für eine Photovoltaikanlage bei Hainsberg, die andere soll in der Gemarkung Unterbürg entstehen. Während es zur Anlage Unterbürg weder Fragen noch Diskussionsbedarf gab, sah dies im Falle der Hainsberger Anlage anders aus. Ortssprecherin Martha Thumann (FW) löste eine Debatte aus, nachdem sie klipp und klar erklärt hatte, dass sie dagegen sei und auch einige Hainsberger in dieser Sache auf sie zugekommen seien. Ihre Ablehnung begründete sie mit "Überkapazitäten". Mit der Ausweisung von Sondergebieten für Solarparks in Hallenhausen, Eichlberg, Arnsdorf und Oberbürg, den beiden Windrädern bei Mallerstetten und nun noch mit diesen beiden Vorhaben werde genug regenerativer Strom in der Großgemeinde erzeugt, meinte sie. Die Stadt habe ihre Hausaufgaben mehr als gemacht. "Wir sind überversorgt", so Thumann. Außerdem gehe den Hainsbergern ein beliebter Naherholungsraum verloren.

Bürgermeister Bernd Mayr (FW) konnte Thumanns Argumente nicht nachvollziehen. "Wir wollen doch wegkommen von Kohle- und Atomstrom" , hielt er dagegen. Da könne man doch nicht von einer Überversorgung sprechen. Auch Ilse Werner (CSU) und Johann Gietl (FW) schlossen sich seiner Argumentation an. Gerade der ländliche Raum sei doch prädestiniert für solche Anlagen. In städtischen Ballungsräumen seien sie nicht möglich , so Werner. "Wenn wir die Energiewende wollen, müssen wir auf solche Flächen zurückgreifen", meinte auch Gietl, der zudem auf die Einnahmen aus der Gewerbesteuer hinwies. Da 90 Prozent der Steuereinnahmen an die Kommunen fließen, könnten es, so Mayr "aus einer Anlage leicht 50000 Euro im Jahr werden". Oliver Kuhn (CSU) betonte, dass man bei der Energiepolitik großräumig denken müsse. "Wir sitzen schließlich alle in einem Boot." Man könne bei den Freiflächen-Solaranlagen sogar von einer Wertschöpfung sprechen.

Damit war vorerst alles gesagt, die Ausweisung einer Sonderfläche für den Solarpark Oberbürg - Antragsteller war die Firma Primus Solar GmbH aus Regensburg - wurde einstimmig genehmigt, der der Nürnberger Firma Greenovative GmbH für die Anlage bei Hainsberg mit einer Gegenstimme.

Der Tekturplan für den Neubau des Edekamarkts am östlichen Ortsrand von Dietfurt war in Rekordzeit vom Tisch. Er betrifft den Gastrobereich, wo der Investor im Außenbereich eine Überdachung mit einer Größe von knapp 16 Quadratmetern anbringen will. Dieser fallen zwei Parkplätze zum Opfer. Das Gleiche gilt auch für die Umwidmung von zwei Teilstücken eines Feldwegs auf einer Länge von 15 Metern beziehungsweise 276 Metern zur Ortsstraße, beide im neuen Baugebiet "Im Hegel" in Zell.

Bestätigt wurden die neu gewählten Kommandanten der Feuerwehren Griesstetten und Unter/Oberbürg: Christian Kuffer und Philipp Kuffer für Griesstetten sowie Ferdinand Neumeier und Florian Sippl für Ober- und Unterbürg.

Und zu guter Letzt wurden die Erd- und Fundamentarbeiten für die Inwertsetzung und Erweiterung der Dietfurter Wasserwege für 41691 Euro vergeben. Die Infotafelständer kosten 6216 Euro, auch hier erhielt das günstigste Angebot den Zuschlag.

uke