Vohburg
Stadtkapelle braucht neuen Dirigenten

Uwe Huchler hört nach dem Frühjahrskonzert aus privaten und beruflichen Gründen auf

07.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr
Wird die Stadtkapelle Vohburg nach dem Frühjahrskonzert verlassen: Dirigent Uwe Huchler (stehend, hier bei einer Probe) begründete seine Entscheidung damit, dass ihm die Zeit für dieses Engagement fehle. −Foto: Lamprecht

Vohburg (DK) Es war ein ereignisreiches Jahr, auf das Stefan Hufnagel, Vorsitzender der Stadtkapelle Vohburg, im Rahmen der Jahresversammlung des Vereins am Sonntag zurückblickte. Und auch das neue Jahr beginnt gleich mit einer großen Herausforderung.

Ein fast vollständiger Wechsel an der Vereinsspitze im Januar, weit über 40 Auftritte und vier große, umjubelte Konzert das ganze Jahr über. Dazu unzählige Proben und andere Ereignisse hatte das Jahr 2017 gebracht. "Wir sind sehr zufrieden, wie es gelaufen ist", sagte Hufnagel und betonte, dass es auch im neuen Jahr wohl nicht ruhiger werden wird. Steht doch, wie seit Sonntag offiziell bekannt ist, die Suche nach einem neuen Dirigenten bevor.

Als sehr positiv stellte auch Noch-Dirigent Uwe Huchler das zurückliegende "spannende Jahr mit viel schöner Musik" dar und dankte in seiner Rückschau vor allem den Musikern "dafür, dass ihr uns euer Talent schenkt". Musikalisch, so betonte er, habe sich die Kapelle in den zurückliegenden Jahren deutlich entwickelt. Darauf allerdings dürfe man sich nicht ausruhen: "Ein Instrument spielen kann man nach etwa zwei Jahren. Zum Musik machen aber muss man ein Leben lang üben!" Deshalb sei es wichtig, auch in Zukunft dran zu bleiben, Nachwuchs zu begeistern und auch jene Musiker zu motivieren, die eben nicht zum "harten Kern, der immer da ist", gehören.

Insbesondere was die Nachwuchswerbung angeht, will die Stadtkapelle in Zukunft aktiv bleiben, betonte Hufnagel auf Anfrage eines Mitglieds: "Unser Ziel ist es, wieder eine Bläserklasse zu haben, Schnuppertage in der Schule und vielleicht sogar im Kindergarten anzubieten und vor allem zu versuchen, die Flötenkinder zum Weitermachen mit anderen Instrumenten zu begeistern."

Ein weiteres Thema, das auf der Versammlung zur Sprache kam, war die Sauberkeit im und das Erscheinungsbild des Hauses der Musik: Klar ist, so betonte der Vorsitzende, dass man von vielen anderen Kapellen um das eigene Haus beneidet werde. "Das ist ein Privileg und ein Luxus, so etwas zu haben. Da sollten wir es auch schaffen, das in Ordnung zu halten", betonte er.

Der vielleicht wichtigste Punkt des Vormittages allerdings war ein ganz anderer: Dirigent Uwe Huchler nämlich wird die Kapelle nach dem Frühjahrskonzert Anfang Mai verlassen. Eine Nachricht, aus der er zwar auch im Vorfeld innerhalb der Kapelle kein Geheimnis gemacht hatte, die er nun aber auch offiziell machte. "Ich gehe sicher nicht im Bösen. Im Gegenteil! Das Ganze hat ausschließlich private und berufliche Gründe und scheitert letztlich schlicht an der Zeit", betonte er mehr als einmal und fügte hinzu: "Ich gehe nicht weg. Ich bleibe, wo ich bin, und wenn ihr mich braucht oder mal Not am Mann ist, stehe ich euch sehr gerne zur Verfügung!"

Damit, so erklärte Hufnagel, sei die Stadtkapelle "ab dem heutigen Tag offiziell auf Dirigentensuche". Man werde das Ganze publik machen - auch über den Verband MON und "wir sind gespannt, wer sich alles bewerben wird". Einer der Kandidaten jedenfalls steht mit dem aktuellen Jugenddirigenten Benedikt Fröschl schon jetzt fest. Alle weiteren haben in der Zeit nach dem Frühjahrskonzert Gelegenheit, sich im Rahmen von Proben der Kapelle vorzustellen, "und dann entscheiden wir, wer es werden soll".

In der Übergangszeit, soviel steht jedenfalls fest, wird Fröschl die Kapelle leiten. "Wir haben also keinen Leerlauf und auch genug Zeit, uns jemanden zu suchen. Das nächste große Konzert ist schließlich erst wieder im Advent."