(rl) Es ist immer dasselbe: Tage und Wochen vor Heiligabend lechzt die Welt nach der einen ultimativen Nachricht. Gibt es weiße Weihnachten? Meistens ist das Wetter dann trist und nasskalt. Graupelschauer, vielleicht Glatteis. Na ja, wir kennen das ja.
Die nächste Frage, die wir uns stellen, nachdem wir uns im März fast schon auf eine Hitzewelle vorbereitet haben: Wie wird das Wetter an Ostern? Können wir nach dem Eiersuchen im heimischen Garten leicht bekleidet zu einer fröhlichen Radtour aufbrechen, oder sollten wir doch lieber vorsichtshalber Wintermantel und Stiefel bereitstellen? Noch sind sich die Meteorologen nicht ganz einig. Aber eines weiß man schon jetzt: So richtig schön soll’s nicht werden. Leider.
Am Karfreitag wird’s nasskalt. Am Karsamstag noch ein wenig ungemütlicher. Und am Ostersonntag, wenn es ans Eiersuchen geht? Regen, Graupel oder sogar Schnee sind angesagt. Superaussichten also mal wieder. Aber eigentlich haben wir es doch gewusst. Denn wie heißt eine alte Bauernregel noch mal: „Steckt die Krähe zu Weihnacht im Klee, sitzt sie zu Ostern oft im Schnee.“
Umso mehr verwundert der Optimismus mancher Autofahrer. Zumindest derer in einem Wohngebiet in Unterhaunstadt. Am Straßenrand ist ein Auto ans andere gereiht. Fröhliche Menschen mit hochgekrempelten Ärmeln spucken in die Hände – an der Bordsteinkante lehnen Autoreifen, Wagenheber, Kreuzschlüssel und allerlei anderer zum Reifenwechsel benötigter Kleinkram. Der Duft des Frühlings weht durch die Sackgasse.
Dabei weiß doch eigentlich jeder, dass ein Reifenwechsel vor den Osterfeiertagen nichts Gutes verheißt. Die Sommerreifen-Faustregel von O bis O (von Ostern bis Oktober) ist längst überholt. Oder kennen Sie die alte Bauernregel etwa nicht? „Sind die Sommerreifen dran, muss die Schneeschaufel noch mal ran.“ Okay. Wir kennen sie auch nicht. Wir haben sie nämlich eben erfunden. Aber die fleißigen Reifenwechsler von Unterhaunstadt werden sich an den Spruch erinnern. Wetten, dass?
