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Stadtgeflüster vom 4. September 2015

03.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

(sk) New York, Paris, London, Tokio, Rom, Toronto, München, Berlin. Wer sich vor dem Winter noch ein wenig Speck anfuttern und dabei gerne auch auf ausgefallene Kost zurückgreifen will, der ist in diesen Metropolen bestens aufgehoben.

Statt einem Schweinsbraten mit Knödeln und Krautsalat wird in Berlin zum Beispiel ein Saalower Kräuterschwein mit jungem Knoblauch, Selleriekohl und Flaschentomate serviert. Als Nachspeise wartet anstelle eines sanften Engels eine echte Freiland-Erdbeere. Im Arrangement mit Holunderblüte, Königskraut und Frischkäse. Wem es jetzt so geht wie einem pawlowschen Hund, der sollte flugs seine Reisekasse prüfen. Denn Ingolstadt ist leider immer noch ein gutes Stück vom kulinarischen Ritterschlag entfernt. Dieser bedauerliche Umstand ist immer wieder einmal Thema dieser Rubrik.

In Zeiten, in denen sich die Kreativität einiger Köche darauf beschränkt, einen Balkan-Teller anzubieten – das Zusammenspiel mit der Eröffnung des Abschiebelagers in Manching ist freilich zufälliger Natur – kann einem um die Kulinarik in der Schanz angst und bange werden. Wären da nicht wieder einmal die Kümmerer von der CSU. Am 19. September lädt die Partei zu ihrem fast schon traditionellen Politikergrillen ein. Im Sportcenter Zuchering dürfen die Bürgerinnen und Bürger ab 17 Uhr fürstlich speisen und nebenbei ihre Sorgen und Nöte loswerden. „Der Stadtteil Süd gibt seinen Senf dazu!“, lautet diesmal das Motto. Ob Rathauschef Christian Lösel selbst auf dem Grill liegt, oder ein Mitglied des Ortsverbandes, ist nicht überliefert. Ein Stern für die Ingolstädter Küche wird wahrscheinlich wieder nicht rausspringen.