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Stadtgeflüster vom 23. November 2016

22.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

(sic) Es gibt auf der Welt grob geschätzt 25 Millionen Fotos von gemischten Vorspeisentellern (die stehen alle im Internet), aber kein einziges, das Neil Armstrong auf dem Mond zeigt! Seine großen Schritte für die Menschheit sind leider nur auf grieseligen schwarz-weißen Videoaufnahmen dokumentiert. Dafür gibt es gestochen scharfe Farbfotos, die Dr.

Edwin Aldrin zeigen, den zweiten Mann auf dem Mond. Geschossen hat sie Neil Armstrong, der erste Mann auf dem Mond. Aldrin, gleichwohl mit einem Fotoapparat ausgerüstet, hat wohl deshalb nicht zurückgeschossen, weil er damit haderte, nur die Nummer zwei zu sein. Commander Armstrong hat Aldrin sogar darum gebeten, ihn auch zu verewigen (sinngemäß: "Mach halt amal a Foddo von mir, Buzz!"), worauf der jedoch raunzte, dass er jetzt wirklich Wichtigeres zu tun habe. Was für ein männlicher Zickenkampf damals, am 21. Juli 1969, auf dem Mond!

Es gibt übrigens auch kein Foto, das Edmund Hillary, den Erstbesteiger des Mount Everest, 1953 auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt zeigt. Unfassbar! Ein großer Moment der Geschichte - komplett unbebildert, nur weil der Sherpa an Hillarys Seite, der Nepalese Tenzing Norgay, den Fotoapparat des Neuseeländers nicht bedienen konnte. Und die Kulturtechnik des Selfie-Fotos war damals noch nicht entwickelt. Hillary (1919 - 2008) bewies immerhin großes Vertrauen in den britischen Rundfunk: "Ich muss wirklich da oben gewesen sein", erzählte er Jahrzehnte später in einem Interview, "die BBC hatte es schließlich gemeldet."

Ziemlich sicher ist auch, dass am vergangenen Donnerstag in Ingolstadt ein neuer Italiener eröffnet wurde, L'Osteria, denn der DK hat es ja gemeldet. Außerdem belegen Fotos die Feier - ziemlich viele Fotos. Rund 400 finden sich bisher im Internet (natürlich auch auf www.donaukurier.de" class="more"%>). Online-Galerien, in denen alle fröhlich in die Kameras lächeln, gehören zu den lichten Seiten der Internetwelt. Das Foto hat im Zeitalter seiner digitalen Reproduzierbarkeit der Menschheit zweifellos mehr gebracht als die Mondlandung.

Und endlich ist es auch möglich, seltene Momente weit zu verbreiten, die einen ganz unerwartet ereilen. Etwa am vergangenen Freitagvormittag, als über dem Audi-Werk ein kräftig strahlender Regenbogen erschien. Ein Regenbogen! Über Audi! In diesen trüben Zeiten! Gottlob drückte DK-Leser Hermann Lebtig auf den Auslöser und schickte uns das Foto. Ebenso war Diemuth Schönsteiner beim Spazierengehen so aufmerksam. Vielen Dank! Denn wenn der Himmel schon mal ein Zeichen sendet, kann ein Foto echt nicht schaden.