(rl)
Stadtgeflüster vom 21. Juni 2012

20.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:22 Uhr

(rl) Was in der Mailbox einer Tageszeitungsredaktion tagtäglich an Einladungen einläuft, bringt unseren Computer manchmal an den Rand des Nervenzusammenbruchs, sofern man das bei einem technischen Gerät so sagen darf. Gut, dass es einen geduldigen elektronischen Papierkorb gibt, in dem man zumindest überflüssige Mails wie die von Rupert Stadler abladen kann.

Mails von Rupert Stadler? Überflüssig? Ja, was ist denn in die vom DONAUKURIER gefahren, mögen Sie jetzt zu Recht denken. Aber keine Panik. Es geht nicht um den Chef der Premiumautomarke mit den vier Ringen. Es geht um jenen Namensvetter von Rupert Stadler, der uns regelmäßig „Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt“ zukommen lässt.

Einladungen, wie die zu einer Stadtrats- oder Bezirksausschusssitzung landen selbstredend nicht in der Ablage P. Was wann, wo, von wem in der Stadt stattfindet, können Sie regelmäßig im Lokalteil lesen. Gestern erreichte uns allerdings eine äußerst ungewöhnliche Mail von Walburga Majehrke, ihres Zeichens Vorsitzende des Bezirksausschusses Südwest. In nicht zu übersehenden Lettern stand in der Betreffzeile das bestenfalls in Juristenkreisen gängige Wort „Abladung“. Gleich darunter folgte die Erklärung: „Die außerordentliche Bezirksausschusssitzung am Mittwoch, 27. Juni, 19 Uhr, Mensa, Schulzentrum Südwest, findet nicht statt.“ Aha. Die „Abladung“ ist also das Gegenteil einer „Einladung“. Die „Ausladung“ sozusagen. Zur Begründung hieß es: „Die Planungen der Verwaltung haben noch kein abgestimmtes Stadium erreicht, das es ermöglichen würde, die Pläne im BZA zu präsentieren.“

So. Jetzt wissen wir es. Die Stadt hat es also verschlafen. Auf der Tagesordnung hätten übrigens die Außenanlagen des Schulzentrums Südwest gestanden. Aber vielleicht hat die „Abladung“ ja einen anderen Grund: Am kommenden Mittwoch ist Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft.