(reh)
Stadtgeflüster vom 16. April 2016

15.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr

(reh) In einem Fußballspiel ist es üblich, dass man zur zweiten Halbzeit die frischen Kräfte einwechselt. Die Hoffnungsträger, die die Partie noch umbiegen sollen. Und wie weiland kleines dickes Gerd Müller mit einem mächtigen bumm das entscheidende Tor erzielen.

So war auch die Spielsituation am Donnerstag, als Flügelflitzer Christian Lösel nach dem langen Aufwärmen im Stadtrat gegen 20.45 Uhr, also zu bester Champions-League-Zeit, bei der Sportlehrung im Festsaal auftauchen konnte. Alle Hoffnungen waren in den Oberbürgermeister gesetzt, beim Torwandschießen eine möglichst große Spendensumme (pro Treffer waren 100 Euro ausgelobt) reinzuballern. Drei unten, drei oben. Es klingelt die Kasse. Denkste.

Wenn man nun böse wäre, könnte man auch sagen, dass Lösel wegen der städtischen Finanzkrise vollen Körpereinsatz zeigte, kein weiteres Geld auszugeben. Allerdings hatte Geschäftsführer Thomas Gogl von der IZ regional dankenswerterweise den Spendenscheck mit 500 Euro (ans Caritas-Zentrum St. Vinzenz) schon ausgefüllt dabei.

Es bleiben aber Fragen: Angesichts seiner Trefferkünste vom Punkt könnte man nun getrost davon ausgehen, dass unser Oberbürgermeister englisches Blut in seinen Adern hat. Die Inselbewohner sind legendär für ihre Streuweite beim Elfmeterschießen, besonders in entscheidenden Situationen.

Im Festsaal gingen die ersten Reihen unbewusst in Deckung, als sich Lösel den Ball zurechtlegte. Seine Untergebenen vom Sportamt hatten dem tapferen OB sicherheitshalber Softbälle gegeben. Immer wieder machte es bumm. Vergleiche mit Gerd Müller sind aber natürlich rein sportlicher Natur.