Stadtgeflüster vom 15. März 2011

14.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:03 Uhr

(str) Noch-Grundschüler und ihre Eltern werden in den anstehenden Wochen wieder voll auf ihre Kosten kommen. An jedem der sieben Ingolstädter Gymnasien können sie sich bezirzen lassen. Die Tage der offenen Schultüren stehen an. Das Reigen beginnt am Freitag ab 15 Uhr im Reuchlin-Gymnasium, einen Tag später versuchen Scheiner- und Gnadenthal-Gymnasium, die Eltern von ihren Vorzügen zu überzeugen. All die, deren Zeit am Gymnasium bereits der Vergangenheit angehört, können sich wieder über das bildungspolitisches Balzgebaren amüsieren. Verschiedene Sängergruppen haben meist genauso einen Auftritt wie die Nachwuchstheaterspieler der Schulen. Manchmal dürfen Eltern gemeinsam mit ihren begehrten Nachwuchsgymnasiasten sogar originalgetreue Modelle der jeweiligen Schulen basteln oder in Fragerunden ehemalige und aktuelle Schüler befragen.

Aber eigentlich müssten sich die Schulleiter gar nicht so ins Zeug legen. Wer aufmerksam lauscht, kann sich auch so ein Bild machen, welche Schule am besten für den eigenen Nachwuchs ist. "Wir bieten ein altehrwürdiges Haus in bester Altstadtlage", tönt es aus den Mauern des Scheiner-Gymnasiums. "Wer braucht schon Tradition", hört man es dagegen aus Gaimersheim raunen. "Wir können viel Platz auf der grünen Wiese, eine praktische kastenförmige Bauweise und modernste Ausstattung an Lernmitteln bieten." Aus dem Reuchlin hört man: "Humanistische Bildung ist auch für die Zukunft noch das Nonplusultra. Die Elite muss sich bei uns ausbilden lassen." Trotz immer wieder laut werdender Abrissgerüchte hält das Apian immer noch die Stellung im Süden. "Für acht fünfte Klassen wird der Platz auch im kommenden Schuljahr wieder reichen – muss ja." Wer in Ingolstadt seinem Spross eine klassischen Musikbildung bieten möchte, für den ist das Gnadenthal-Gymnasium die erste Adresse. Und bei einer Frauenquote von geschätzten 70 Prozent kommen auch Nachwuchs-Casanovas hier auf ihre Kosten.

Und allen Eltern, die sich jetzt schon auf basteln, tanzen und interessante Fragen gefreut haben, deren Kinder den Übertritt aufs Gymnasium aber verpasst haben, sei gesagt: Die Tage der offenen Türen an den Realschulen sind auch ganz nett. Die Termine folgen bald.