Eichstätt
"Es hat schlimm angefangen"

14.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:03 Uhr
Das Lager des Kreisbauhofs −Foto: srx

Eichstätt (srx) Die Streusalz-Lager von Straßenmeisterei, Stadt- und Kreisbauhof sind derzeit noch gut gefüllt. Damit haben die Lagerbestände in diesem Winter vollkommen ausgereicht.

"Aktuell sind etwa 500 Tonnen im Lager", bestätigt der Leiter des Kreisbauhofes, Josef Adlkofer. Im Aufgabenbereich des Kreisbauhofes wurden in diesem Jahr etwa 1600 Tonnen gestreut. In den Lagern des Stadtbauhofes sind derzeit noch ungefähr 175 Tonnen Streusalz, im gesamten Winter wurden etwa 300 Tonnen verbraucht.

Ähnlich ist die Situation in der Straßenmeisterei, die für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis zuständig ist. "Unsere Lager sind jetzt noch zum einem Drittel voll. Das sind etwa 800 Tonnen", erklärt der Leiter der Straßenmeisterei, Karl Beitler.

Dabei hat der frühe und intensive Wintereinbruch den Winterdiensten einige Probleme bereitet. "Es hat schlimm angefangen", betont Adlkofer. "Die Schneemenge im Dezember war extrem. Wir hatten durchschnittlich knapp über ein Meter Schnee", pflichtet Beitler bei. Die Schneemassen führten zu vorübergehenden Lieferungsengpässen. Dubiose Firmen aus Österreich und Tschechien wollten die Salzknappheit nutzen, um horrende Preise für das Streugut zu verlangen: "Teilweise wurden 180 bis 300 Euro pro Tonne Streusalz verlangt. Normalerweise liegt der Preis dafür bei etwa 60 Euro", berichtet Adlkofer.

Weil jedoch weder die Bauhöfe noch die Straßenmeisterei diese Unsummen zahlen wollten, entwickelten sie ganz unterschiedliche Konzepte mit der Salzknappheit umzugehen. Der Kreisbauhof hat zum herkömmlichen Streusalz Splitt hinzugemischt, um weiter eine ausreichende Sicherheit auf den Straßen des Landkreises gewähren zu können. Die Straßenmeisterei hingegen hat zu keinem Zeitpunkt ihrem Streugut Splitt beigemischt. "Schäden durch Splitt an den Autos Dritter vermeiden wir grundsätzlich", betont Beitler. Die Straßenmeisterei habe infolge dessen die Streumenge des Salzes reduziert.

Der Eichstätter Stadtbauhof hat im Zuge der massiven Dezemberschneefälle den eingeschränkten Winterdienst aufgehoben und ist zum alten Winterdienstplan zurückgekehrt. Am eingeschränkten Winterdienst wird aber grundsätzlich festgehalten. "Wir behalten das auf jeden Fall so bei", erklärt Hans Bittl, Geschäftsführender Beamter der Stadt. Es sei aber nach wie vor möglich, in Extremsituationen wie im Dezember zum alten Dienstplan zurückzukehren. Im Nachhinein betrachtet wären diese Maßnahmen allerdings gar nicht nötig gewesen. "Am 6. Januar war für uns der Winter quasi vorbei", erklärt Adlkofer. Unterm Strich war die Situation in diesem Winter auch nicht so dramatisch wie im Winter 2009/2010. "Obwohl wir im Dezember enorme Schneemengen hatten, war es in diesem Jahr nicht so schlimm wie im Vorjahr.", berichtet Beitler.

Ab Mai erwarten die Bauhöfe und die Straßenmeisterei bereits die ersten Neulieferungen von Streusalz. Sie werden dabei wieder die gleichen Mengen wie im Vorjahr einkaufen. Die Straßenmeisterei füllt dahin gehend ihr Lager mit etwa 2400 Tonnen, der Kreisbauhof mit 2100 Tonnen und der Stadtbauhof mit ungefähr 300 Tonnen Streusalz. Adlkofer, der seit 1990 beim Kreisbauhof ist, spricht dabei aus Erfahrung: "Es hat bisher noch immer gereicht."