Stadt wird nicht attraktiver

30.12.2011 | Stand 03.12.2020, 1:59 Uhr

Zum Artikel „Wird Parken bald teurer“ (DK vom 17./18. Dezember):

Die Parkgebühren in Ingolstadt wurden vor nicht allzu langer Zeit schon einmal erhöht. Als Angestellte mit Arbeitsplatz in der Innenstadt bin ich gezwungen, mit dem Auto zu fahren und auf die entfernteren Parkplätze auszuweichen, da ich mir die teuren Tiefgaragen mit einer Tagespauschale bis zu acht Euro nicht leisten kann. Mit dem ÖPNV kann ich nicht fahren, weil die Busverbindungen weder arbeitnehmer- noch arbeitgeberfreundlich sind. Busse nach 18 Uhr sind die Ausnahme. Nur wenige fahren in die kleineren Orte außerhalb Ingolstadts oder nur im Stundentakt. Die Busfahrpreise werden nach Zonen berechnet und sind somit nicht wesentlich billiger als das Fahren mit dem Auto.

Die Parkgebühren Ingolstadts mit denen in München zu vergleichen halte ich nicht für objektiv. Würden die Parkgebühren von Bad Tölz mit Ingolstadt verglichen, wären wir bei durchschnittlichen Gebühren. Nur ein Beispiel: Im Zentralparkhaus in Bad Tölz, nur drei Gehminuten von der Innenstadt entfernt, zahlt man eine Tagespauschale von zwei Euro.

Parkgebührerhöhungen für Tiefgaragen und Parkplätze zwingen immer mehr Menschen, ihre Besorgungen in Einkaufszentren zu erledigen. Sie bieten nahe Parkmöglichkeiten ohne Gebühr, unbegrenzte Parkdauer, kurze Wege vom Auto zum Geschäft, interessant gerade auch für ältere oder gehbehinderte Menschen.

Ich glaube nicht, dass die Stadt mit ihren Erhöhungen der Parkgebühren, Sperrungen und Umleitungen von Straßen, die dann wieder aufgehoben werden, weil es geschäftsschädigend für die Warenhäuser ist, Semmeltaste (was kann man in knapp 20 Minuten erledigen) attraktiver wird. Wenn ich nicht in der Stadt arbeiten und meine Besorgungen in der Mittagspause erledige würde, würde ich in den Westpark fahren, da die Vorteile überwiegen.

Christine Drittenpreis, Lenting