Manching
St. Peter feiert Geburtstag

Vor 60 Jahren wurde die Manchinger Kirche eingeweiht: Erweiterung und ein vier Meter höherer Turm

16.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Foto: Max Schmidtner

Manching (smd) Am Kirchweihsonntag vor 60 Jahren, am 13. Oktober 1957, wurde die Kirche St. Peter in Manching, die durch einen Neubau erweitert wurde, eingeweiht. Aus diesem Anlass fand am vergangenen Sonntag ein Festgottesdienst statt, an dem sich auch einige Vereine mit Fahnenabordnungen beteiligten.

Der Gottesdienst, den mit Pfarrer Tobias Hiller auch Kaplan Pater Abraham und Festprediger Abtprimas Notker Wolf zelebrierten, wohnten Bürgermeister Herbert Nerb (FW), dessen Stellvertreterin Elke Drack (SPD) und der stellvertretende Landrat Anton Westner (CSU) bei. Abtprimas Wolf gedachte allen, die vor über 60 Jahren am Bau beteiligt waren und zur Finanzierung beigetragen haben, auch allen, die sich in diesem Gotteshaus taufen ließen oder den Bund fürs Leben schlossen.

Nach dem Gottesdienst, der vom Kirchenchor und einem Bläserensemble umrahmt wurde, luden die Geistlichen zu einem Stehempfang und einer Bilderausstellung über 60 Jahre kirchliches Leben in Manching im Bürgerhaus ein. Die Ausstellung ist übrigens bis Ende Dezember zu sehen.

Wegen des rapiden Anstiegs der Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Langhaus 1955 abgerissen und durch ein helles Gotteshaus ersetzt. Für den Manchinger Bauunternehmer Gallus Binner waren Abriss und Neubau der Kirche eine Herausforderung, die trotz der für die damalige Zeit etwas primitiven Mittel meisterlich gemeistert wurde. Am 24. Mai 1955 ging in der im Jahre 750 erbauten Kirche das Ewige Licht aus. Um weiter Gottesdienste feiern zu können, wurde in aller Eile in der Schulstraße eine hölzerne Notkirche errichtet.

1955 begannen unter der Aufsicht von Pfarrer Otto Frey die Arbeiten an der neuen Kirche. In einer Rekordzeit von knapp vier Monaten wurde der erste Bauabschnitt bewältigt, am 17. Dezember 1955 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung Richtfest gefeiert. Die Festansprache hielt Domkapitular Prälat Rampp aus Augsburg.

Doch Gottes Wille war es, dass Pfarrer Frey, der von 1943 bis 1957 die seelsorgerische Tätigkeit in Manching ausübte, am 10. Oktober, also wenige Tage vor der feierlichen Einweihung verstarb. Er wurde am 15. Oktober 1957 beigesetzt.

Der Innenraum der Kirche erhielt nach der Fertigstellung ein neues Gesicht. Es blieben zwar die beiden barocken Seitenaltäre erhalten, aber der klassizistische Hochaltar musste der Neugestaltung des Altarraumes weichen. Wie aus einer Niederschrift vom 17. Mai 1956 hervorgeht, überraschte Pfarrer Frey den Kirchbauverein mit der Nachricht, dass das Landesamt für Denkmalpflege einer Erhöhung des Turmes um 4 auf 38 Meter zugestimmt hatte. Erfreulicherweise, so Frey, habe das Bischöfliche Ordinariat dafür die Kosten übernommen. Noch am Tag der Beisetzung von Pfarrer Frey, der auf der Nordseite der Kirche seine letzte Ruhe fand, wurde die Kirche durch Bischof Josef Freundorfer aus Augsburg eingeweiht. Bei der Weihzeremonie ging der Bischof dreimal um die Kirche und besprengte diese mit Weihwasser. Das gleiche Ritual wiederholte sich in der Kirche.

Normales kirchliches Leben kehrte mit der Amtsübernahme durch Pfarrer Helmut Bullinger wieder ein, der am 1. Dezember 1957 die verwaiste Pfarrstelle in Manching übernahm. Heute, 60 Jahre nach der Erweiterung, obliegt es Pfarrer Tobias Hiller, Feierlichkeiten auszurichten.