Ingolstadt
Sportliche Städtepartnerschaft

Jugendliche Fußballer aus Moskau spielen gegen Jugendelf des FC Ingolstadt

28.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Foto: Michael Brandl

Ingolstadt (DK) Seit Freitag und noch bis einschließlich heute sind Jugendfußballer sowie eine Delegation des Zentralbezirks von Moskau zu Gast. Seit 1995 pflegt Ingolstadt eine Städtepartnerschaft mit den Russen, was mittlerweile zu einem regelmäßigen sportlichen Austausch im Eishockey und jüngst im Fußball führt.

Am Samstag trat die Jugendmannschaft des FC Strogino Moskau vor rund 100 Zuschauern im MTV-Stadion gegen eine B-Jugendauswahl des FC Ingolstadt 04 an und gewann gegen den Schanzer Nachwuchs relativ deutlich mit 3:1 (3:0). Beide Teams schenkten sich dabei nichts und gingen mit einer offensiven Taktik in die 90 Minuten. Wegen der hochsommerlichen Temperaturen mussten immer wieder Erholungspausen eingelegt werden. Ob die Schanzer den Moskauern doch noch die Stirn bieten können, zeigt sich am heutigen Montag um 10 Uhr an selber Stelle. Dann treten die beiden Teams zur zweiten Partie gegeneinander an.

Die Delegation aus fünf Personen, darunter der stellvertretende Präfekt Sergey Travkin sowie Vertreter des Departements für Sport in Moskau, absolvierten während ihres Aufenthalts ein umfangreiches Rahmenprogramm. Neben einem offiziellen Empfang im Alten Rathaus mit Bürgermeister Sepp Mißlbeck und Besichtigungen in Ingolstadt und im Kloster Weltenburg waren die Russen mit ihren Gastgebern am Freitag in der Münchner Allianz Arena, um das Auftaktspiel des FC Bayern zur neuen Bundesligasaison gegen Werder Bremen zu verfolgen. Für Roman Egorov der erste Besuch eines Fußballspiels in einem europäischen Stadion, wie er gegenüber unserer Zeitung sagte. Der Delegierte, der in Moskau Hochleistungssportler und Olympioniken betreut, kann dafür aber für sich beanspruchen, 1992 ein Spiel im legendären Maracana-Stadion in Rio de Janeiro gesehen zu haben. Das 3:1 der eigenen Schützlinge hatte er nicht erwartet. Seine Kollegin Maria Nikolaeva hingegen schon. "Weil unsere Trainer sehr lange die besten Spieler aus vielen Mannschaften für dieses Team zusammengestellt haben", sagte sie. Mehr noch als der Gewinn des Matches wiegt für die russischen Gäste jedoch das Kennenlernen der bayerischen Kultur und der Menschen, über die sie mehr erfahren wollen, wie sie einräumten. So schätzt Nikolaeva vor allem die freundliche und offene Art, mit der sie - es ist ihr zweiter Aufenthalt im Freistaat - empfangen wurde. Sie fasste es diplomatisch zusammen: "Als ich das erste Mal hier war, kam ich zu Partnern, jetzt bin ich zu Freunden gekommen." Ob sie Bayern lieber in einem Restaurant, einem Museum oder im Fußballstadion entdecken möchte? Das sei egal, fand die junge Russin. "Hauptsache, es sind Freunde dabei, die einem helfen, wenn man etwas nicht weiß." Nun möchte Nikolaeva genau diese Freunde für 2018 nach Moskau einladen. Dann findet in Russland die Fußballweltmeisterschaft statt. Jürgen Köhler vom Kulturamt Ingolstadt sieht noch weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Demnach seien die Moskauer sehr daran interessiert, 2020 bei der Landesgartenschau mitzuwirken und vielleicht auch bald beim Ingolstädter Christkindlmarkt.