Manching
Spitzenteam gegen Kellerkind

Bezirksliga: Im Derby zwischen dem SV Manching und dem FC Gerolfing sind die Rollen klar verteilt

22.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Rassige Duelle wie in der vergangenen Saison dürften die Zuschauer auch am Sonntag zu sehen bekommen. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Manching/Gerolfing (DK) Der elfte Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord wartet mit einem ganz besonderen Duell auf: Der SV Manching empfängt am Sonntag (15 Uhr) den FC Gerolfing. Beide Mannschaften spielten im Vorjahr noch in der Landesliga gegeneinander.

Nachdem beide Vereine im Vorjahr den Abstieg nicht mehr abwenden konnten, treffen sie nun eine Liga weiter unten erneut aufeinander. Die Ausgangssituationen vor dem Duell könnten dabei unterschiedlicher nicht sein: Der FCG wehrt sich derzeit gegen den Abstieg, während der SVM den sofortigen Wiederaufstieg im Visier hat.

Mit dem TSV Rohrbach, dem ST Scheyern oder dem FC Sandersdorf spielen drei weitere Teams aus der näheren Umgebung in der Bezirksliga Nord. "Das Derby gegen Gerolfing ist für uns aber trotzdem etwas Besonderes", sagt SVM-Spielertrainer Tobias Strobl. Die zurückliegenden Aufeinandertreffen hat der 28-Jährige - sofern es die Zeit und sein damaliger Trainerjob erlaubten - live verfolgt, denn "da war immer viel Brisanz drin". In den jüngsten sechs Duellen gewann der SV Manching dreimal, dreimal spielten beide Teams unentschieden. Dass die Gerolfinger nun den ersten Sieg einfahren werden, scheint utopisch. Denn auch wenn beide Mannschaften nur 17 Kilometer trennen, so liegen in der Tabelle Welten dazwischen. Der SVM hat bei einem Torverhältnis von 38:13 schon 24 Zähler geholt und liegt auf Rang zwei, wohingegen der FCG bei einem Verhältnis von 14:21 und nur neun Punkten auf einem Abstiegsplatz steht.

"Wir werden aber nicht so naiv sein, und sie unterschätzen", sagt Strobl, der die Gerolfinger während der laufenden Saison schon ein paarmal gesehen hat und die Arbeit seines Trainerkollegen lobt. "Die Mannschaft steht kompakt und hält die Ordnung. Jürgen Steib wird seine Jungs gegen uns besonders gut einstellen und entsprechend heißmachen", glaubt der kickende Manchinger Coach und meint: "Wenn wir den Gegner nicht ernst nehmen, dann kann er uns wehtun, und wir erleben ein böses Erwachen."

Aus Steibs Sicht hat sich der SV Manching im Vergleich zum Vorjahr und nach dem Abstieg enorm verbessert. Die besten Beispiele für den Qualitätszugewinn seien Spielertrainer Tobias Strobl, der Ex-Gerolfinger Florian Ihring oder Tim Siegfried. Ihring erzielte bis dato sieben Treffer und gab fünf Torvorlagen, Siegfried war fünfmal erfolgreich - und nicht zu vergessen sind die zwölf Saisontore von Josip Juricev. Mit 38 Treffern sind die Manchinger ohnehin absolute Liga-Spitze und haben 13 Treffer mehr erzielt als der TSV Jetzendorf, der in diesem Ranking den zweiten Platz einnimmt.

"Wir werden aber nicht in Ehrfurcht verfallen, sondern munter drauflosgehen. Im Grunde genommen haben wir ja nichts zu verlieren", sagt Steib. Das hört sich keinesfalls nach einer Mauertaktik an. Das 1:1-Unentschieden in der Vorwoche gegen den SV Sulzemoos sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, auch wenn der FCG mit dem einen Punkt nicht vom Fleck komme. Erfreulich sei jedoch die positive Entwicklung einiger Akteure. So hat sich beispielsweise Matthias Hamm mit guten Leistungen in den Vordergrund gespielt. Der 20-Jährige kickte im Vorjahr noch in der Kreisklasse, mittlerweile hat er zehn Bezirksliga-Spiele absolviert. Kam er in den ersten beiden Spielen zunächst noch von der Bank, spielte er danach siebenmal durch und wurde jüngst gegen den SV Sulzemoos erst drei Minuten vor dem Ende ausgewechselt. Insgesamt war er 762 Minuten auf dem Platz, damit steht er in dieser Statistik hinter den Dauerbrennern Dominik Jozinovic und Nicolas Ledl (je 900 Minuten) sowie Maximilian Huber (890) auf Rang vier. "Er hat seine Aufgabe hinten links bisher super gemacht", lobt Steib den Youngster.

Der FCG-Coach ist gespannt, wie sich sein Schützling am Sonntagnachmittag gegen einen so schnellen Mann wie Florian Ihring schlagen wird. "Da kann er nur dazulernen", sagt Steib und ergänzt: "Wie wir es im Allgemeinen gegen die Spitzenteams aus Jetzendorf und Manching, die in einer eigenen Liga spielen, nur tun können."