Billund
Spielwarenriese Lego mit Umsatzrekord und Gewinnsteigerung

04.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:49 Uhr
Lego-Chef Niels B. Christiansen im dänischen Billund. −Foto: Daniel Karmann/dpa

Billund - Mit Legosteinen spielen Kinder längst nicht mehr nur in Europa und Amerika. Dass sie auch immer häufiger in chinesischen Kinderzimmern zu finden sind, sorgt in Billund neben anderen Faktoren für einen Umsatzrekord.

Spielzeugklassiker und starke Zuwächse auf neuen Märkten haben Lego zu einem Umsatzrekord und höheren Gewinn verholfen. Die weltweiten Erlöse des dänischen Spielwarenherstellers stiegen 2019 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 38,5 Milliarden dänische Kronen (5,15 Milliarden Euro).

Der Nettogewinn kletterte trotz erheblicher Investitionen in Wachstumsstrategien um knapp drei Prozent auf 8,3 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro), wie die Lego-Gruppe am Mittwoch mitteilte.

Kernprodukte wie die Serien Lego City, Lego Technic und Lego Friends seien beliebt wie eh und je, aber auch neue Reihen wie Lego Harry Potter hätten sich als sehr populär erwiesen, sagte Lego-Chef Niels B. Christiansen bei der Präsentation der Jahreszahlen im dänischen Billund. Auch die Verknüpfung vom klassischen Baukasten mit der digitalen Welt trage Früchte. „Der digitale Wandel eröffnet neue Möglichkeiten, der klassische Legostein wird aber immer das Herzstück unseres Geschäfts bleiben“, sagte Christiansen. Der Übergang zwischen analogem und digitalem Spielen solle für Kinder fließend sein.

Lego hatte nach einer jahrelangen Wachstumsphase 2016 seinen bisherigen Umsatzrekord von 37,9 Milliarden Kronen verzeichnet, dann jedoch einen kräftigen Einbruch erlitten. In der Folge mussten 2017 rund acht Prozent der Lego-Belegschaft gehen.

Seitdem geht es wieder aufwärts - während sich Lego nicht nur stärker auf den Mix von Analogem und Digitalem konzentriert, sondern ein weiteres Augenmerk auf Märkte fernab Europas richtet. Ein Grund dafür: „90 Prozent der Lego-Spieler werden 2032 außerhalb von Amerika und Europa geboren sein“, prognostizierte Lego-Chef Christiansen.

Diese Strategie zahlt sich besonders in China aus, wo Lego 2019 ein stark zweistelliges Umsatzwachstum hinlegte. Lego ist mittlerweile mit 140 Filialen in 35 chinesischen Städten vertreten, bis zum Jahresende sollen es laut Christiansen mehr als 200 Läden in 50 Städten sein. Auf dem Weg nach Indien soll 2020 zudem ein Büro im indischen Mumbai offiziell eröffnet werden.

Weltweit betrachtet wuchs Lego nach eigenen Angaben in allen großen Märkten - in Deutschland betrug das Umsatzplus 3,2 Prozent, wie Lego bereits Ende Januar während der Spielwarenmesse in Nürnberg mitgeteilt hatte. Mittlerweile kommt der dänische Konzern nach der Eröffnung von fast 150 neuen Läden auf 570 Filialen in aller Welt. Auch im Internet geht es nach Unternehmensangaben mit um 27 Prozent gewachsenen Besucherzahlen auf der neu aufgestellten Online-Handelsplattform voran.

Jahreszahlen

dpa