Neuburg
SPD für zwei Tarife

31.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:08 Uhr

Neuburg (kpf) In der Abfallentsorgung des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, die als Ziel die Vermeidung von Restmüll hat, gibt es in der Gebührenstruktur eine Besonderheit: Für die niedrigste Jahresgebühr von 133,20 Euro, das ist die 60-Liter-Tonne, können Haushalte mit maximal sechs Personen ihre Abfälle entsorgen.

Wer also Müll vermeidet, wird finanziell entlohnt. "Da spare ich echt Geld", freute sich ein Teilnehmer bei einer der zahlreichen Veranstaltungen, in denen es um das Abfallwirtschaftssystem ging.

Nun erscheint der SPD-Fraktion im Kreistag diese Regelung zu undifferenziert. Die Genossen formulierten eine Antrag, den Fraktionschef Anton Krammer aus Karlshuld an Landrat Roland Weigert und die Landkreisverwaltung weiterreichte. Demnach soll die Gebührenordnung zugunsten der Haushalte mit einer bis zwei Personen modifiziert werden. "Eine Jahresgebühr, vergleichbar mit der Gebühr des Landkreises Eichstätt, von 93,60 Euro soll das Ziel sein", sagt Anton Krammer.

Eine weitere beantragte Änderung betrifft die Nachbarschaftstonne. Das heißt, zwei Haushalte benützen nur eine Tonne. Dazu ist derzeit eine gemeinsame Grundstücksgrenze notwendig – das funktioniert auch über die Straße weg. Einer der Anschlusspflichtigen muss die Gebühren übernehmen und auf mindestens einem Grundstück darf maximal eine Person gemeldet sein.

Dieser letzte Punkt soll nach Wunsch der Fraktion entweder ganz entfallen oder dahin gehend geändert werden, dass auch maximal zwei Personen zulässig sind. "Manche Kinder wollen gemeinsam mit den Eltern nur eine Tonne haben", erklärt Krammer. Das sei nach der jetzigen Regelung nicht möglich.

Der Antrag ist also gestellt und befindet sich auf dem Verwaltungsweg. Eile ist nach Ansicht Krammers nicht geboten, denn voraussichtlich im kommenden Jahr werde man eine Gebührendiskussion führen. "Wir wollten nur rechtzeitig dran sein, damit unsere Anregung in diese Diskussion einfließen kann", erklärt der Fraktionschef, der übrigens regelmäßiger Teilnehmer am Müllforum ist.

Krammer, der in der Arbeitsgruppe mitwirkt, die sich um die sozialen Aspekte der Abfallwirtschaft kümmert, ist optimistisch, dass das Forum trotz zähen Ringens unterm Strich positive Ergebnisse für das Abfallsystem zutage fördern wird.