Spargelmarkt im Zeichen des Fußballs

03.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

−Foto: Ute De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Fußball und Spargel – auf diese Kombination hatten die Organisatoren am Samstag beim Spargelmarkt auf dem Lenbachplatz gesetzt. Fußballlegende Klaus Augenthaler hatte dazu viel Zeit mitgebracht.SOB

Vom Fußball kennt man sie ja, jene Spiele, die eine Weile brauchen, bis sie laufen. Ähnlich verhielt es sich mit dem Spargelmarkt – auch der entwickelte sich zaghaft. Die Menschenmenge, die sich zur Eröffnung auf dem Rathausplatz tummelt, ist jedenfalls überschaubar. Auch gekrönte Häupter waren schon mal mehr da. So ist die Fränkische Weinkönigin Kristin die einzige an Spargelkönigin Martinas Seite – neben Ex-Königin Sina, die an einem der Stände rund um den Platz Köstlichkeiten unters Volk bringt.

Eine der Standardfragen bekommen die wenigen lokalen Promis, die zum Spargelmarkt gekommen sind, von Moderator Klaus Benz gestellt: wie sie denn das edle Gemüse am liebsten essen. Während Spargelkönigin Martina I. von Spargel in Blätterteig und Landrat Roland Weigert von der Variante mit gerösteten Semmelbröseln schwärmen, verzaubert Tantris-Sternekoch Hans Haas die Besucher des Marktes mit mariniertem Spargel und Zitronencrêpes. Und bei Ernährungsfachfrau Stilla Schrammel gibt es Spargelcremesuppe und Spargelsalat.

Das Blasorchester der Musikschule spielt gewohnt zünftig auf. Und als dann ein sportlich-elegant in dunkelblau gekleideter Herr flankiert von Spargelpapst Josef Plöckl den Platz betritt, sind es plötzlich doch mehr Zuschauer, die das Geschehen der städtischen Veranstaltung verfolgen, darunter unter anderem die Stadträte Toni Bayerstorfer, Günther Schalk und Markus Kauderer. Fußballlegende Augenthaler am Bifang werkelnd – den Anblick mag man sich dann doch nicht entgehen lassen. „Als alter FC-Bayern-Fan“ freue er sich ganz besonders, den Weltmeister von 1990 begrüßen zu dürfen, versichert Bürgermeister Karlheinz Stephan. Da ist er nicht der einzige. Herbert Noppenberger, Mitbegründer des ortsansässigen FC-Bayern-Fanclubs hat sogar Trikot und Foto aus den 80ern mitgebracht: Er und Augenthaler Arm in Arm – der Beweis, dass es nicht der erste Besuch des Profifußballers in der Stadt ist. Zur Freude der Fans lassen Benz und Augenthaler einige Ereignisse Revue passieren: das Spiel mit den vier Auswechslungen etwa oder Hape Kerkelings Beitrag zu „Darüber lacht die Welt“. „Und Schrobenhausen ist . . . ?“, will Benz von Augenthaler wissen, „. . . die beste Spargelstadt Deutschlands“ – da weiß der medial Erprobte eben, was man in der Stadt gern hört. Auch die nur Sekunden dauernde Pressekonferenz, bei der Augenthaler alle Fragen selbst stellte, kommt zur Sprache. Für den Spargelmarkt hat er mehr Zeit mitgebracht, trägt sich ins Goldene Buch ein, knallt ein paar Schüsse bei den Feuerschützen und probiert so ziemlich alles, was ihm angeboten wird: eine halbe Bier hier, ein Stangerl Spargel da; bei Kreisbäuerin Regina Plöckl gibt’s Kaffee und von Fachberater Peter Strobl Infos rund ums Thema Spargel.

An der von Heribert Hroß aufgestellten Torwand misst sich Augenthaler dann mit den – in Stöckelschuhen jedoch gehandicapten – Königinnen, Landrat Weigert, Karlheinz Stephan und Neuburgs Drittem Bürgermeister Johann Habermeyer. Weigert trifft. Augenthaler auch. Ein Sieg über den Fußballprofi, der Coup gelingt Karlheinz Stephan dann doch noch – beim Wettbewerb im Spargelschälen.