Ingolstadt
Spannende historische Romane

Knappe Entscheidungen beim Wettbewerb um den Goldenen Homer

25.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:37 Uhr |
Drei aus 13 : Susanne Goga, Maria Mosandl für Petra-Durst-Benning und Eva Völler (vorne von links) gewannen einen Homer. − Foto: Weinretter

Ingolstadt (DK) Denkbar knapp fiel die Entscheidung um den Goldenen Homer aus, den der Verein Homer zum sechsten Mal verlieh.

Mit nur einem Punkt Vorsprung gewann Eva Völler mit ihrem Roman "Tulpengold". Auch die Zweitplatzierte Susanne Goga mit "Nachts am Askanischen Platz" und Drittplatzierte Petra Durst-Benning mit "Die Fotografin: Am Anfang des Weges" trennten nur zwei Punkte.

"Ihr hättet alle einen Preis verdient", stellte Jury-Organisatorin Carmen Mayer klar, denn auch zwischen erstem und zehntem Platz lagen lediglich elf Punkte - bei einer Gesamtzahl von 300 möglichen. 80 historische Romane waren eingereicht und von den Jurymitgliedern Manuela Benesch, Annette Hennig, Ulla Leuwer, Doris Strobl und Daniela Uehleke nach den Kriterien Lesbarkeit, Figuren, Plot, Atmosphäre, Spannung und Historientreue bewertet worden. Neben den Preisträgerinnen waren Claudia und Nadja Beinert, Viktor Glass, Micaela Jary, Oliver Pötzsch, Sabrina Qunaj, Ulrike Schweikert, Helene Sommerfeld, Katrin Tempel und Sabine Weiß nominiert worden, insgesamt 13 Bücher, da es zwei achte und drei - jeweils punktgleiche - neunte Plätze gab und Goga mit zwei Büchern vertreten war.

Völler habe es "verstanden, den berühmten Maler Rembrandt van Rijn mit kriminellen Handlungen in Verbindung zu bringen und uns gleichzeitig viel über Malereien und Tulpen mitzuteilen", sagte Ulla Leuwer in ihrer Laudatio für die Siegerin. Held des Romans ist Rembrandts Lehrling Pieter, die Geschichte spielt während der aufregenden Zeit der Tulpomanie in Holland. Weshalb das Quartett der Simon-Mayr-Musikschule aus Wiltrud John (Flöte), Christopher Beckenbauer (Klarinette), Franz Zäch (Horn) und Gerhard Altenstrasser (Fagott) die Gold-Laudatio mit einem Werk des holländischen Komponisten Wilhelmus van Nassauwe angekündigt hatte.

Die Laudatio für Goga hielt Homer-Vorsitzender Burkhard Bierschenck. Er bezeichnete ihr Werk als "großartigen Ausflug in das Berlin der 20er Jahre". Der Krimi, zugleich Sitten- und Zeitporträt sowie historische Beschreibung, führe immer wieder hinaus aus Berlin, aufs Schlachtfeld des Weltkriegs, in ein ukrainisches Dorf oder nach Stuttgart.

"Ihre Figur ist stark, mutig und entschlossen, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen", beschrieb Laudatorin Heike Stepprath die Titelfigur von Durst-Bennings Roman "Die Fotografin". Die sei ein Kind ihrer Zeit und beginne, traditionelle Rollenbilder zu hinterfragen. Zudem würden Erfindungen und Weiterentwicklungen thematisiert.

Herbert Antl moderierte die Preisverleihung im Altstadttheater, Stadträtin Veronika Peters überraschte mit einem passgenauen Grußwort, in das sie Zitate aus zehn der nominierten Werke eingebaut hatte.

Andrea Hammerl

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