Ingolstadt
Spagat zwischen Familie und Beruf

Manuela Schwarze gewann 2012 den Gründerpreis Ingolstadt – eine Zwischenbilanz

19.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:38 Uhr

Erfolgreich: Manuela Schwarze bietet Vertriebslösungen für Kleinunternehmen an - Foto: Ebeling

Ingolstadt (DK) Manuela Schwarze ist studierte Chemikerin. Nach ihrer Promotion arbeitete die gebürtige Dresdnerin mehrere Jahre in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Dann kamen die Kinder.

Den Spagat zwischen Familie und Beruf wollte sie zunächst als Angestellte mit flexiblen Arbeitszeiten managen. Als das nicht funktionierte, machte sie sich selbstständig und erhielt dafür 2012 den Gründerpreis Ingolstadt. Mit dem Preisgeld kaufte sie sich Bürotechnik und spendete einen Teil an den Ingolstädter Verein Pro Beschäftigung. Drei Jahre sind mittlerweile vergangen – Zeit für eine Bilanz.

Schwarzes Unternehmensidee heißt B2B Sales Outsourcing. Laut Definition ist Outsourcing die Abgabe von Unternehmensaufgaben an Drittunternehmen. „Mit einfachen Worten: Wenn mein Mann die Wasserleitung nicht selbst reparieren kann, beziehungsweise mehr kaputt macht als ganz, dann suchen wir jemanden, der das Problem lösen kann, um Kosten, Zeit und Nerven zu sparen“, erklärt die 45-jährige Unternehmerin. Schwarze bietet aber keinen Sanitärdienst an, sondern eine externe Vertriebsabteilung für Kleinunternehmen. Viele Firmen könnten sich eine eigene Vertriebsabteilung schwer leisten, so Schwarze. Das übernehme dann sie als „ausgelagerte Abteilung“.

Ursprünglich wollte Schwarze ihre Dienste pharmazeutischen und chemischen Unternehmen anbieten. Schließlich ist sie gelernte Chemikerin. Mittlerweile arbeitet sie aber ausschließlich für IT-Firmen, weil das besser funktioniere. Außerdem wollte sie ihre Leistung anfangs nur auf Provisionsbasis anbieten. Heißt, das Geld fließt erst, wenn das Projekt erfolgreich war. „Einige Aufträge dauern aber mehrere Monate oder sogar Jahre. Das sind zu lange Durststrecken“, so Schwarze. Jetzt gehen die Unternehmen oft in Vorkasse.

Die ersten Kontakte zu Auftraggebern entstanden durch ein Jurymitglied beim Ingolstädter Gründerpreis, erinnert sich Schwarze. Mittlerweile hat die Selbstständige einen festen Kundenstamm, der Umsatz sei stabil. Ihr Büro hat sie zwar in Ingolstadt, oft ist sie aber auch unterwegs und bei den Kunden vor Ort. Das Auto sei damit ihr zweites Büro, erzählt die Unternehmerin schmunzelnd. „Ich bin gerade an einen Punkt gekommen, wo ich aufpassen muss, dass ich meine Arbeit noch schaffe.“ Schließlich war der Spagat zwischen Familie und Beruf die Grundidee. Die wolle sie sich auf jeden Fall beibehalten.