Rosenheim
Später Nackenschlag

FC Ingolstadt II lässt beim 3:3 in Rosenheim in den Schlussminuten wichtige Zähler liegen

13.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Sein Tor reichte nicht für drei Punkte: Thorsten Nicklas erzielte für den FC Ingolstadt II beim Gastspiel in Rosenheim das 3:1 - am Ende mussten sich die Schanzer aber mit einem Remis begnügen. - Foto: Rimmelspacher

Rosenheim (DK) Bis kurz vor Schluss durfte die U 23 des FC Ingolstadt am Samstag von einem wichtigen Erfolg träumen, doch am Ende musste sich das Team von Trainer Stefan Leitl mit einem 3:3 (1:3) beim TSV Rosenheim zufriedengeben. Den Auswärtserfolg verhinderten ausgerechnet zwei Ex-Ingolstädter.

Drei Tore in 13 Minuten, dazu noch auf fremdem Geläuf - und am Ende reicht es doch nur zu einem Punkt. Doch anstatt sich über den Ausgleich zwei Minuten vor dem Schlusspfiff wirklich zu ärgern, sprach FCI-Coach Stefan Leitl nach der Partie von einem glücklichen Punktgewinn. Und das bei diesem Spielverlauf? "Wir haben zu keiner Phase im Spiel wirklich stattgefunden, unsere drei Tore sind aus dem Nichts gefallen", bilanzierte er und fügte an: "Man muss fairerweise sagen, dass wir eine große Portion Glück hatten."

Die Rosenheimer, bei denen Trainer Klaus Seidel vor dem Spiel seinen Rücktritt zur Winterpause bekannt gegeben hatte, agierten äußerst aggressiv und motiviert. Während die Gastgeber aber die ersten Chancen vergaben, war es die Ingolstädter Effizienz, die für eine deutliche Halbzeitführung sorgte. Bis zur 20. Minute mussten die Schanzer auf den ersten Torschuss warten - dieser führte aber auch gleich zum 0:1. Niko Reislöhner brachte den Ball scharf vor das Tor, wo Marcel Schiller nur noch einschieben musste. Den zwischenzeitlichen Ausgleich leitete der Ex-Schanzer Ludwig Räuber ein: Seinen Einwurf verlängerte Sascha Marinkovic zu Korbinian Linner, der zum 1:1 einschoss (29.).

Die Ingolstädter schlugen fast postwendend zurück: Nach einem Freistoß von Nico Rinderknecht nutzte Thomas Kurz den Abpraller und nagelte den Ball in die Maschen (31.). Die vorgegebene Taktik der Schanzer, über die schnellen Außenspieler den Erfolg zu suchen, führte auch zum dritten Treffer: Nach einem Seitenwechsel nahm Thorsten Nicklas den Ball aus 14 Metern volley und hatte ein wenig Glück, dass das Leder einmal auf dem Boden aufsetzte und über den gegnerischen Keeper hinweg ins Tor segelte (33.). "Über außen mit Flanken zum Erfolg - das waren genau die Situationen, wie wir sie uns gewünscht hatten. Leider gab es diese zu selten", kommentierte Leitl.

Dass der Zwei-Tore-Vorsprung nicht zum Erfolg genügte, lag an der starken zweiten Hälfte der Gastgeber. Angeführt von Ludwig Räuber kämpften sich die Hausherren zurück und erzielten den frühen Anschlusstreffer: Nach einer Räuber-Ecke konnten die Schanzer nicht entschlossen genug klären, sodass Georg Lenz aus dem Gewühl heraus zum 2:3 traf (51.). In der Folgezeit verpassten es die Schanzer, energisch auf den vierten Treffer und die mögliche Vorentscheidung zu spielen. Die Rosenheimer erstickten die Konterversuche im Keim, sodass es keine gefährlichen Aktionen der Schanzer mehr gab.

Die Rosenheimer belohnten sich hingegen für ihren enormen Aufwand spät und bestraften so die Ingolstädter Passivität. Wieder war es Räuber, der den Ball bei einem Freistoß in die Mitte brachte - genau auf den Kopf des Rosenheimer Kapitäns und Ex-Ingolstädters Matthias Heiß, der den Ball ins Netz verlängerte. "Das sind eben die Geschichten, die es im Fußball so oft gibt", meinte Leitl und fügte an: "Bei allem sportlichen Ehrgeiz steht natürlich auch die Menschlichkeit im Vordergrund. Und ich freue mich für beide unheimlich, dass sie so gespielt und Erfolg haben."

Mit seiner eigenen Mannschaft war er nicht wirklich zufrieden: "Der Mut und die Konsequenz haben gefehlt, um hier den Sieg mitzunehmen. Wir haben trotzdem drei Tore auswärts geschossen, das muss für den Sieg eigentlich reichen." Dass es ausgerechnet in einem so wichtigen Spiel gegen einen direkten Konkurrenten an der Leistung haperte, konnte sich Leitl nicht erklären: "Wir hatten ein gutes Gefühl. Die letzten Spiele und die Trainingseinheiten waren gut, die Stimmung in der Kabine auch - aber es gibt eben solche Spiele. Rosenheim hat uns den Schneid abgekauft."

Immerhin: Durch den Punktgewinn halten die Schanzer Rosenheim weiter auf Distanz und haben als Tabellen-13. weiter zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.

FC Ingolstadt: Buntic - Götzendörfer, Leo, Kurz, Reislöhner - Rinderknecht - Schiller, Watanabe (79. Gashi), Nicklas (89. Ollert) - Ammari, Hasenhüttl (54. Fenninger).

Tore: 0:1 Schiller (20.), 1:1 Linner (29.), 1:2 Kurz (31.), 1:3 Nicklas (33.), 2:3 Lenz (51.), 3:3 Heiß (88.). - Schiedsrichter: Brütting (Effeltrich). - Zuschauer: 270.