Souveräner Umgang mit eigenen und fremden Stücken

04.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:41 Uhr

Ingolstadt (DK) Confusion nennt sich die Band um die Sängerin und Komponistin Isa Beikler, die im Rahmen der "Ingolstädter Musikszene 2009" die Herbstsaison in der fast ausverkauften Neuen Welt eröffnet. Wobei Confusion in diesem Fall alles bedeutet, nur nicht, dass hier irgend etwas ungeplant aus dem Ruder liefe.

Nein, sowohl Isa Beikler als auch die Band tummeln sich lange genug in der hiesigen Szene, um ganz genau zu wissen, wie man Kontakt zum Publikum pflegt, ohne sich anzubiedern, wie man ein Konzert im Hinblick auf Dynamik, Spannung und Abwechslung strukturiert, wie man schließlich Musik live so präsentiert, wie es sich gehört.

Eine sympathische Frontfrau, eine sattelfeste und sicher agierende Band mit Mike Hanke (Gitarre, Gesang), Phips Kuttenreich (Gitarre), Ben Baumeister (Bass), Andi Wohlfarth (Drums) und Lola Kügl (Violine, Gesang) – das sind die Voraussetzungen für ein überaus gelungenes Konzert. Was den Auftritt gleichwohl zu einem echten Höhepunkt der diesjährigen Musikszene machen dürfte, ist der souveräne Umgang mit dem einstudierten Material.

Da sind zunächst Eigenkompositionen wie "Another Sunday" oder "You’re Not The One For Me". Hier dürfen sich Hooks oder Bridges durchaus bei Bedarf auch mal melodisch quer legen, Hauptsache der Refrain mündet zielsicher ein in Richtung Wiedererkennbarkeit. Hier wird die Herkunft Isa Beiklers aus der Singer/ Songwriter-Ecke deutlich, einer Nische, in der Wert auf Songaufbau, Dramaturgie und Arrangements gelegt wird.

Dazu kommen endlich einmal echte Covers, die sich vom Original lösen und zeigen, dass der Interpret hier nicht nachspielt, sondern eigene Ideen einbringt. "Numb” von Linkin Park oder "Walk This Way" von Aerosmith, aber auch der Opener "Kiss" von Prince belegen das, ganz besonders aber "Highway To Hell" von AC/DC, das sogar als Swingnummer funktioniert.

Als Sängerin hat Isa Beikler ihre besten Momente immer dann, wenn sie sich mit Folk, Folkrock, Rock oder Pop beschäftigt. Sogar ein Ausflug in den Bereich des Countryrock gelingt hervorragend, und bei der A-capella-Nummer als dritter Zugabe beweist sie Mut und Können zugleich.

Ein wirklich schöner Abend in der Neuen Welt also – und das erste Konzert, das im Sommer nicht bei tropischen Saaltemperaturen stattfand. Die neu installierte Klimaanlage macht’s möglich.