München
Söder sieht weder sich noch die CSU als „Rechte“

25.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:00 Uhr
Markus Söder (CSU). −Foto: Sven Hoppe

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zählt weder sich selbst noch die CSU zur politischen Rechten. „Die CSU ist eine Partei der Mitte“, sagte er dem „ZEITmagazin“ (Donnerstag). Die Anrede „Ihr Rechten“ wies Söder in dem Interview zurück und betonte: „In Europa gibt es natürlich rechtspopulistische Bewegungen. Sie stellen Regierungen.“

Söder versicherte, er habe vor der Landtagswahl am 14. Oktober keine Angst. Ob er bei einem Ergebnis unter 43,4 Prozent zurücktreten werde, wollte er nicht beantworten: „Ich denke jetzt nicht in Prozenten“, sagte er ausweichend. 2008 waren der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein und Parteichef Erwin Huber zurückgetreten, nachdem die CSU bei der Landtagswahl von 60,7 auf 43,4 Prozent abgerutscht war.

Mit Blick auf den wochenlangen Unionsstreit über die Asylpolitik zeigte Söder sich zufrieden, dass bei dem Thema „etwas bewegt wurde. Aber das muss man nicht jede Woche wiederhaben.“ Den Eindruck, dass es sich bei dem Streit, in dessen Verlauf Bundesinnenminister und CSU-Chef Horst Seehofer mit seinem Rücktritt gedroht hat, um ein großes Schauspiel gehandelt habe, wies Söder zurück: „Die Medien haben da mehr daraus gemacht, als es eigentlich war.“

Angesichts der ertrunkenen Flüchtlinge im Mittelmeer verspüre er „vor allem ein Gefühl der Wut auf die Schlepper und Schleuser, die das verursachen“, betonte Söder. Zur medialen Omnipräsenz des Themas erklärte er nur kurz: „Die Medien haben ihre eigene Verantwortung.“

dpa