Neuburg
"So kann man die Situation nicht stehen lassen"

19.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:15 Uhr

Nach reichlicher Überlegung hat sich Josef "Bobby" Egen dazu entschieden, beim Kreisklassisten SV Weichering als Trainer zu bleiben. In der Folge lehnte er Offerten anderer Vereine ab. - Foto: M. Riedl

Neuburg (DK) Viele bodenständige und charakterfeste Trainer gibt es in der Region ohnehin nicht mehr. Ein Übungsleiter, der dieser Gattung in jeder Beziehung angehört, ist sicherlich Josef "Bobby" Egen.

Der 51-jährige und äußerst erfahrene Lizenzinhaber hatte interessante Offerten anderer Klubs vorliegen, diese hat er jedoch abgelehnt und dem akut abstiegsgefährdeten SV Weichering zu verstehen gegeben, dass er gerne seine dritte Saison angehen würde. "Wir müssen zwar noch zwei, drei Kleinigkeiten bereden, doch grundsätzlich sind wir uns einig", so Egen. Als Hauptgrund nennt er die aktuelle sportliche Situation: "Mit dem eigentlich vorhandenen Spielerpotenzial müsste zumindest der Klassenerhalt drin sein. Allerdings lief es für uns aus verschiedenen Gründen nicht gut und stehen somit auf einem Abstiegsplatz in der Kreisklasse. Es wäre mir zu einfach gewesen, den Verein jetzt zu verlassen. So kann man die Situation nicht stehen lassen, das verbietet mir auch mein Ehrgeiz", ergänzt er. Natürlich spielten in seinen Überlegungen auch der bevorstehende Hausumbau sowie die geringe Entfernung zum SVW – Egen wohnt in Bruck – eine kleine Rolle. Fakt ist jedoch, dass Bobby Egen in Weichering bleiben will bzw.. wird und er den Klassenerhalt unbedingt noch realisieren will. In seinem Kader hat es personelle Veränderungen während der Winterpause gegeben. Der oftmals verletzte und unzufriedene Angreifer Willi Keller – der im Sommer vom BSV Neuburg kam – hat sich dem Bezirksligisten TSV Burgheim angeschlossen. Dafür werden die zuletzt inaktiven Martin Bühler und Sebastian Krüner wieder zur Verfügung stehen. Zudem könnte es sein, dass man noch den einen oder anderen Neuzugang überzeugen kann. Egen dazu: "Wir sind in Gesprächen, doch spruchreif ist noch nichts".
 

"Dicker Fisch"

Anders ist die Situation beim Bezirksligisten SV Thierhaupten. Hier konnte Abteilungsleiter Jürgen Küfner einen "dicken Fisch" an Land ziehen. Seit Sonntag steht fest, dass Christian Geib das SVT-Trikot überstreifen wird. Am 28-Jährige waren auch die TSG Thannhausen (Landesliga) und der TSV Bobingen (Bezirksoberliga) interessiert. Zuletzt spielte Geib beim Bezirkliga-Tabellenführer TSV Neusäß, wo er sich mit neun Toren in der laufenden Saison einen guten Namen als Torjäger machte. Jedoch hat der Ex-Aindlinger und Ex-Schrobenhausener, der in Haunstetten wohnt, die letzten Spiele nach einem Zerwürfnis mit Trainer Dietmar Fuhrmann – der inzwischen auch nicht mehr in Neusäß im Amt ist – nicht mehr gespielt.

Beim TSV Neusäß ist nach der Entlassung von Trainer Fuhrmann inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. Hier wurde der bisherige sportliche Leiter, Coach der zweiten Mannschaft und Interimstrainer Stefan Schmid zum Cheftrainer der Kampfmannschaft befördert. Seinen Job als sportlichen Leiter hat Ex-Bayernliga-Spieler Stefan Scheurer (42) übernommen. Scheurer spielt aber auch noch erfolgreich in der ersten Mannschaft. Neuer Trainer der zweiten Mannschaft ist Anton Merk, der zuletzt den TSV Gersthofen II trainierte.

BCA rüstet weiter auf

Personelle Veränderungen gab es während der Winterpause auch beim Bezirksoberligisten BC Aichach. Der allmächtige Vorsitzende Volker Weingärtner hat Ex-Profi Marco Küntzel nach dessen Rücktritt als Spielertrainer des Landesligisten FC Pipinsried verpflichtet. Mit Küntzel kam auch Alexander Konjevic, ein Cousin von Meitingens Trainer und Ex-Profi Ivan Konjevic. Der 29-Jährige spielte jahrelang in der Bayern- und Regionalliga. Zuletzt war er im hessischen Schweppenhausen am Ball, nachdem er die inzwischen insolvente SpVgg Weiden zuvor verlassen hatte. Mittlerweile wurde aber auch bekannt, dass der 20-jährige Ivan Geljic den BCA verlassen möchte. Geljic hat in der Jugend des FC Ingolstadt 04 gespielt und will sich jetzt dem Süd-Landesligisten TSV Schwabmünchen anschließen. Hier ist aber die Freigabe/Ablöse noch nicht geklärt.

Auch bei den beiden ostschwäbischen Landesligisten FC Affing und FC Pipinsried wurden personelle Entscheidungen getroffen; oder stehen zumindest unmittelbar bevor. So überlegt derzeit Affings Stefan Tutschka, ob er in sein achtes Trainerjahr gehen soll oder nicht. In seinen Überlegungen werden sicherlich die Abgänge von Leistungsträgern im Sommer oder nach der Saison eine große Rolle spielen. Bekanntlich haben Sebastian Fischer (zum Bayernligisten TSV Rain) und Torjäger Sebastian Kinzel (zum 1. FC Nürnberg II) vor Saisonbeginn den FCA verlassen und konnten nicht adäquat ersetzt werden. Jetzt hat Goalgetter Daniel Raffler mitgeteilt, dass er spätestens nach der Saison zum ambitionierten Ligakonkurrenten TSV Gersthofen wechseln wird. Am liebsten würde der 24-Jährige, der in der aktuellen Spielzeit schon 15 Tore für Affing erzielt hat, sofort wechseln. Aber hier wird der FCA wohl ein Veto einlegen, da man die Dienste von Raffler im Abstiegskampf dringend benötigt. Anzumerken ist hier noch ein interessanter Termin, denn am 26. März bestreitet der FC Affing ein Testspiel gegen den Zweitligisten TSV 1860 München.

Beqiri nach Pipinsried

Um den Klassenerhalt bangt auch der FC Pipinsried, bei dem es ebenfalls Veränderungen beim kickenden Personal gab. Wie bereits berichtet hat dort Roland Baumgärtner den Job des Spielertrainers von Marco Küntzel übernommen. Der Ex-Langenmosener darf sich auf einen hochkarätigen Winterzugang freuen, denn mit Qemajl Beqiri hat sich ein defensiver Mittelfeldspieler mit Bayernliga-Erfahrung dem FCP angeschlossen. Der Kosovare hat zuletzt beim TSV Aindling gespielt.

Nachdem das zweite Wechselfenster des Bayerischen Fußball-Verbandes noch bis zum 31. Januar geöffnet ist, sind noch einige Vereinswechsel zu erwarten.