Ingolstadt
553 000 Audis "made in Ingolstadt"

19.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:15 Uhr

Peter Kössler ist der Leiter des Audi-Werks Ingolstadt. - Foto: oh

Ingolstadt (DK) "Zwei wunderbare Ergebnisse" haben das Jahr 2010 für den Audi-Standort Ingolstadt zu einem "absoluten Highlight" werden lassen. Das sagte Werkleiter Peter Kössler gegenüber dem DONAUKURIER.

Zum einen habe das Werk Ingolstadt mit 553 010 produzierten Fahrzeugen – die Hälfte der 2010 insgesamt 1,149 Millionen in der Audi AG hergestellten Autos – ein "All-Time-High" erreicht. Die Produktionszahl in Ingolstadt überstieg damit den Vorjahreswert um 7,5 Prozent.
 

Zum anderen stehe dem ein nicht minder erfreuliches "All-Time-Low" bei den Betriebsunfällen gegenüber. 2,0 Unfälle pro einer Million geleisteter Arbeitsstunden bedeuteten "die niedrigste Zahl, die wir jemals hatten", so Kössler. Damit sei das Audi-Werk Ingolstadt "Spitzenreiter in der deutschen Automobilindustrie und auch innerhalb des Audi-Konzerns".

Ein zusätzlicher positiver Aspekt des neuen Produktionsrekords sei auch, ergänzte der Werkleiter, dass dadurch die Beschäftigtenzahl am Standort bis Ende 2010 "moderat" von 32 707 auf 32 819 Mitarbeiter gestiegen sei.

Neben der absoluten Zahl der gefertigten Fahrzeuge ist in Ingolstadt auch die Zahl der Derivate gestiegen. Seien dort vor drei Jahren – von den Volumenmodellen – nur der A3, A3 Sportback, A4 und A4 Avant gebaut worden, seien inzwischen der A4 allroad, das A5 Coupé, der A5 Sportback, der RS5 und der Q5 hinzugekommen. Am häufigsten ist im vergangenen Jahr laut Kössler im Audi-Stammwerk der A3 Sportback mit rund 130 000 Einheiten vom Band gelaufen, gefolgt von A4 Avant und Q5, die gleichauf jeweils knapp 110 000 Mal produziert wurden.

Mit den gut 550 000 Fahrzeugen und einer Auslastung von mehr als 90 Prozent nähert sich das Werk allmählich seiner derzeitigen Kapazitätsgrenze von etwa 600 000 Autos pro Jahr. In Ingolstadt ist also durchaus noch ein "moderates Plus" bei der Fertigung möglich. Auf dem Weg zu den 1,5 Millionen Fahrzeugen, die Audi laut Vorstandschef Rupert Stadler im Jahr 2015 bauen will, muss daher der größere Teil des Zuwachses aus dem bis 2013 zu einem vollwertigen Produktionswerk ausgebauten Werk im ungarischen Györ und aus China kommen. Produktionsvolumen und Beschäftigung würden in Ingolstadt aber auf einem hohen und stabilen Niveau bleiben, so Kössler.

Investiert wird aber auch am Stammwerk kräftig. Von den gut fünf Mrd. , die in den nächsten fünf Jahren in die deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm gesteckt werden sollen, wird laut Kössler "der deutlich größere Teil" in Ingolstadt investiert, auch weil zuletzt mehr Geld nach Neckarsulm geflossen sei. Allein 300 Mio. Euro verschlingt der laut dem Werkleiter "derzeit größte Industriebau Europas", der neue Karosseriebau für den A3-Nachfolger.

Wegen des überraschend starken Anziehens der Wirtschaft im 2. Halbjahr 2010 habe es "an der einen oder anderen Ecke Engpässe auf der Zuliefererseite" gegeben, sagte Kössler. Diese Engpässe seien inzwischen zwar behoben, aber "das Eis bleibt dünn". Allerdings seien bei Audi keine Schichten ausgefallen, "es ging eher darum, dass wir mehr Sonderschichten hätten fahren können. Die Grundversorgung war immer gegeben".

Als Ziel für dieses Jahr hat Kössler ausgegeben, den Produktionsrekord aus dem Vorjahr in Ingolstadt noch einmal zu toppen.