Langenmosen
So etwas wie eine Lebensversicherung

Bundestagsabgeordneter Brandl besuchte die Firma Wachinger, die unter anderem Panzerungen herstellt

02.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Die Präzision der in Langenmosen gefertigten Werkstücke bewunderte Reinhard Brandl (Mitte) beim Betriebsrundgang mit (v. l.) Bürgermeisterin Mathilde Ahle, Anton Wachinger, Alexander Wachinger und Isolde Wachinger. - Foto: Hofmann

Langenmosen (SZ) Gerade in der Wehrtechnik sei "der Mittelstand ein enormer Innovationstreiber", sagte Reinhard Brandl gestern in Langenmosen. Um einem dieser Unternehmen, deren Erfolge eher im Verborgenen blieben, die Ehre zu erweisen, besuchte der Bundestagsabgeordnete dort die Firma Wachinger.

Brandl, der als Abgeordneter auch weite Teile des Schrobenhausener Landes in Berlin vertritt, ist Mitglied im Verteidigungsausschuss. "Ich habe deswegen natürlich ein besonderes Interesse an Wehrtechnik und wehrtechnischen Unternehmen", sagte er. Den Kontakt mit der Langenmosener Firma hatte er bei einer Berufsfindungsmesse in Schrobenhausen hergestellt. Die Geschäftsführer Isolde und Anton Wachinger hatten ihn eingeladen - gestern nun kam Brandl in das vor wenigen Jahren erweiterte und modern, fast schon großstädtisch gestaltete Firmengebäude.

Im lichtdurchfluteten Konferenzzimmer - "Sie haben hier übrigens sehr schöne Räume", lobte Brandl - nannte Anton Wachinger einige Zahlen zu seinem Unternehmen: Rund 40 Mitarbeiter seien hier am Rande von Langenmosen beschäftigt. Zuerst im Ort beheimatet, sei die Firma 1991 ins Gewerbegebiet gezogen, wo ihr heute ein rund 15 000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung stehe. "Wir haben in den letzten Jahren Stück für Stück erweitert", sagte Wachinger. Inzwischen betrage die Produktionsfläche 3700 Quadratmeter. Hier werde Stahl, Edelstahl und Aluminium verarbeitet. Die Kunden kämen aus der Wehrindustrie, aber auch aus der Pharma- oder Automobilindustrie - der Anlagenbau sei ein weiteres wichtiges Standbein des Unternehmens.

Etwas ins Detail ging Alexander Wachinger - der künftige Juniorchef studiert derzeit noch Maschinenbau - mit seiner Präsentation. "Es gibt wenige Firmen, die so viele Zulassungen haben wie wir", sagte er nicht ohne Stolz.

So dürfe man zum Beispiel Panzerstahl schweißen - was natürlich für den Sonderfahrzeugschutz, ein weiteres Geschäftsfeld von Wachinger, wichtig ist. Hier arbeite man auch mit anderen bekannten Unternehmen zusammen. Erst vor Kurzem hatte sich ein Bundeswehrsoldat bei einer dieser Firmen und ihren Zulieferern dafür bedankt, dass er dank der Panzerung einen Bombenanschlag in Afghanistan überlebt habe - für die Mitarbeiter hier in Langenmosen sei so etwas natürlich eine besondere Motivation, weiterhin gute Arbeit zu liefern, sagte Alexander Wachinger. Auch weitere Beispiele von Produkten aus dem Hause Wachinger zeigte der Junior und verkündete schließlich: "Unsere Teile waren auch schon im Weltall."

Brandl ließ sich danach die Werkstätten zeigen. "Der Bedarf an gepanzerten Fahrzeugen steigt an", prognostizierte der Abgeordnete. Davon profitieren dürfte auch die Region im Norden von München und um Ingolstadt. Denn das Zentrum Bayerns sei stark in Maschinenbau und Wehrtechnik - "das ist ein richtig guter Standort", meinte Brandl.