Kelheim
Skepsis in Kelheim

05.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr

Kelheim (sja/er) Nicht nur in der Region rund um Neuburg regt sich Unmut über einen möglichen Nationalpark Donau-Auen. Auch aus dem Landkreis Kelheim, der zur potenziellen Gebietskulisse des Nationalparks gehören würde, kommen dieser Tage skeptische Stimmen.

Ohne das dortige Areal bis zum Donaudurchbruch bei Weltenburg dürfte der Sollwert von 10 000 Hektar Fläche - gemäß dem bayerischen Naturschutzgesetz - jedoch kaum erreichbar sein.

Vor einer offiziellen Stellungnahme scheuen Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Horst Hartmann im Gespräch mit unserer Zeitung zurück - weil ihnen schlichtweg die Informationen aus München fehlen. "Die wesentlichen Sachen habe ich aus der Presse erfahren", sagt Neumeyer. Ebenso wie Neuburgs OB Bernhard Gmehling fordert auch Hartmann mehr Informationen in der nächsten Stadtratssitzung. Kritische Stimmen gibt es bei den Waldbesitzern und aus der Landwirtschaft. "Unsere Region ist ungeeignet für einen Nationalpark", klagt BBV-Geschäftsführer Alois Schweiger.

Einzig der Bund Naturschutz in dem niederbayerischen Landkreis frohlockt bei der Aussicht auf einen Nationalpark. Doch auch der Vorsitzende Peter Forstner macht kein Geheimnis daraus, dass ihm der Spessart oder der Steigerwald geeigneter erscheinen.